von Renate Breiter Indien, das Riesenland mit seiner multi-ethnischen, mehrheitlich
hinduistischen Bevölkerung ist ein Studienfeld für Zeremonien und Rituale. Das
Kastenwesen, das tief im Volk verwurzelt ist, die Familie, aber auch Saat und
Ernte führen zu einer Unzahl von Ritualen.
Der
Hinduismus ist eine monotheistische Religion
Die Menschen beten zu vielen Gottheiten, dennoch beziehen sich alle auf eine
wesentliche Essenz. Alle Hindus berufen sich auf die heiligen Schriften der
Veden -das heilige Wissen. Dieses wurde zuerst mündlich überliefert, später
wurden die rituellen und magischen Formeln, Lieder, Opfergebete und Hymnen in
Alt-Sanskrit aufgeschrieben. Die ältesten vedischen Hymnen entstanden um 1500
v. Chr.
In Kultbauten, den Tempeln, werden die rituellen Handlungen zelebriert und
Opfergaben dargebracht für von Pilgern und Bewohnern. Lebensmittel wie Reis,
Früchte, Kokosnüsse werden als Gaben den Göttern dargeboten. Die Priester,
die der obersten Kaste angehören, führen die religiösen Rituale in Tempeln und
bei Familienfeiern aus. Daneben gibt es eine innere esoterische Lehre: die
Gläubigen beten und vollziehen ihre religiöse Handlungen vor dem häuslichen
Altar, der mit Kultbildern, Devotionalien und Blumen geschmückt ist. Aber auch
an Straßen sind unter heiligen Bäumen, Gebetsstätten zu finden.
Mit Ritualen durch das Jahr Die persönliche
Begrüßung erfolgt mit vor der Brust zusammengelegten Händen und dem Wort
„Namasté".
Die meisten indische Feste sind religiösen Ursprungs und richten sich nach dem
Mondkalender. In einer Gesellschaft, die auch heute noch stark
landwirtschaftlich geprägt ist, richten sich die Feste nach den Jahreszeiten,nach Aussaat und Ernte.
Bei den unten stehenden Links findet man eine umfangreiche Liste mit
Beschreibungen der Feste aller religiösen Gruppierungen, des: Buddhismus,
Christentums, Sikhismus, Hinduismus, des Islams und auch der Nationalfeiertage.
Familienfeiern
Die
Familienfeste, seien es Hochzeiten oder Taufen, richten sich nach den
Mondphasen. Daneben gibt es bestimmte „glücksbringende" Monate, in denen
vorwiegend die Familienfeiern ausgerichtet werden. Für die meisten Feste lässt
man von Astrologen die günstigsten Termine heraussuchen und lässt Horoskope
erstellen.
In Indien und für Inder, die im Ausland leben und arbeiten, werden von den
beiderseitigen Eltern noch viele Hochzeiten „arrangiert"
Der Initiationsritus wird in strenggläubigen Hindufamilien mit einem Priester
begangen, der das heilige Feuer entzündet und Mantras rezitiert.
Bei Tod, das Begräbnis erfolgt durch Verbrennung, gibt es für die Angehörigen
besondere Rituale. Allgemeine
Informationen Da
sich die Termine aufgrund des Mondkalenders ständig ändern, veröffentlichtdas Indian Tourist Office in Frankfurt in
Kultur „Feiern und Fest, Musik und Tanz" die jährlichen Termine der einzelnen
Feste.
Das Südasieninstitut der Universität Heidelberg eröffnet einen
wissenschaftlichen Zugang zu Ritualen und Kulturvergleichen. Dort wird vom29.
September bis 2. Oktober eine Tagung mit dem Titel „Ritual Dynamics and the
Science of Ritual"unter Teilnahme von internationalen Wissenschaftlern
veranstaltet
Daneben möchte ich auf die Artikel im LC hinweisen:
Das Ihi-Ritual der Newarund Rituale als Forschungsobjekt