von Dr. Erna Subklew In Frankfurt am Main treffen sich seit vielen Jahren Gruppen von älteren
Migrantinnen und Migranten, die zur ersten Generation der sogenannten„Gastarbeiter" zählen. In der Arbeit mit
ihnen entstand die Idee, ihre Erfahrungen in einem Buch zu veröffentlichen.
Die Autoren
Die Migrantinnen und Migranten, die in diesem Buch von sich berichten, kommen
aus den Ländern, in denen Deutschland Arbeitskräfte angeworben hat: aus
Italien, Griechenland, Spanien, Portugal, Marokko, dem ehemaligen Jugoslawien
und der Türkei. Es sind also diejenigen, die man unter der Bezeichnung Gastarbeiter
kennt. Frauen und Männer, die vor 30 oder noch mehr Jahren nach Deutschland
kamen und die heute Rentner sind, erzählen aus ihrem Leben in dem für sie
fremden Land. Die Erzählungen oder Interviews, aber auch die zitierten
Gedichte, die oft in der Muttersprache vorgetragen wurden, sind übersetzt
worden.
Eines ist allen Erzählern gemeinsam: Sie kamen hierher, weil sie arm oder
verfolgt waren und weil sie Geld verdienen mussten. Bei manchen von ihnen war
Deutschland auch nicht das erste Land, in das sie emigrierten.
Inhalt
Es ist für mich erschütternd zu lesen, wie ein einziger Marokkaner (Berber) ein
ganzes Dorf durch seine Arbeit in der Migration am Leben hielt. Die meisten
Migranten hatten vor, in kürzester Zeit wieder zurückzugehen, nämlich dann,
wenn sie das sich selbst gesteckte Ziel erreicht haben würden. Am besten schon
nach einem Jahr, nur keinem gelang das. So schob sich die Heimkehr immer weiter
hinaus, bis sie zu Einwanderern wurden. Und so sind sie immer noch hier und
werden hier bleiben. Denn wenn auch das Herkunftsland das Land ihrer Sehnsucht
ist, so ist Frankfurt doch inzwischen ihre Heimat geworden.
Es ist kein fröhliches Buch, aber nur wenige sind verbittert. Und hat es nicht
schon immer geheißen, dass die erste Generation der Auswanderer Not leidet,
wenn auch nicht unbedingt physische?
Das AmkA
Das Amt für multikulturelle Angelegenheiten in Frankfurt ist eine Einrichtung,
die sich um sämtliche Belange ausländischer Bürger kümmert. Es dürfte einmalig
in Deutschland sein, dass es ein Amt gibt, das sich der Integration
verpflichtet hat.
Das Amt möchte zu einem friedlichen Zusammenleben der deutschen und
ausländischen Bevölkerung beitragen und gleichzeitig ein möglichst
konfliktfreies Nebeneinander der Religionen gewährleisten. Ausländische
Künstler und Vereine können in den Räumen des AmkA Feste feiern und
Ausstellungen gestalten. Das Buch gibt es schon seit einigen Jahren, es ist
authentisch und hat seine Aktualität nicht verloren.
Mit Koffern voller Träume
Amt für multikulturelle Angelegenheiten Frankfurt am Main
Brandes & Apsel 12,90 €