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Einführung

Liebe Leserin, lieber Leser,

Migration - Integration, Auswanderungsland - Einwanderungsland, Heimat, das sind Themen, die in der Politik und Wissenschaft viel diskutiert werden. Daneben interessieren sie auch den „normalen" Bürger. Warum sonst hätten die Zehntklässler eines Gymnasiums als auch die Seniorenredakteure sich sonst diese Themen ausgewählt? Natürlich setzt jede Altersgruppe dabei ihre eigenen Akzente. Bei den Seniorenredakteuren fokussieren sie sich dabei auf Heimat.
Die Migration, das Aus- und Einwandern ist das Prinzip des Lebens, ohne Wandern gäbe es nicht das gegenseitige Befruchten in der Kultur, der Kunst, der Musik, der Religion, ja nicht einmal in der Natur.
Die starken Empfindungen, die die Senioren beim Thema Heimat haben, sind nicht ohne Grund entstanden und haben sicherlich ihren Ursprung in ihrem eigenen Leben. Es gibt viel Literatur zur Auswanderung, aber kaum zur Einwanderung. 
Vor allem die historische Auswanderung ist von den Autoren intensiv behandelt worden, angefangen von den Wanderungen des jüdischen Volkes bis hin zur Völkerwanderung und zu den Auswanderungen aufgrund von Hungersnöten, religiöser Vertreibung und Kriegen.
Obwohl ein Teil der Seniorenredakteure selbst als Auswanderer, Vertriebener oder Flüchtling gewandert ist, wird dieser Aspekt der Migration vergleichsweise wenig behandelt.
Es wurden zwar Auswandererlieder gefunden, aber keine Einwandererlieder. Eher findet man Aufzeichnungen, die zeigen, was noch von der Heimatkultur im Einwanderungsland übrig ist. Vielleicht gibt es Einwanderungsliteratur schon in der jeweiligen Landessprache?
Die Beiträge der Seniorenredakteure haben eins gemeinsam, sie sind aus einer inneren Betroffenheit entstanden. Seien es die Berichte über die beiden jüdischen Frauen, die, in denen man über seine Vorfahren berichtet, die Beiträge, die vom eigenen Schicksal erzählen, oder weil der Ort, in dem man wohnt, von Einwanderern gegründet wurde.
Ob Deutschland ein Auswanderungs- oder Einwanderungsland ist, wurde durch die Beiträge nicht geklärt. Es sieht fast so aus, dass, kaum hat man es zum Einwanderungsland erklärt, in der Realität die Auswandererzahl höher ist als die der Einwanderer.
Heimat bedeutet wahrscheinlich für jeden etwas anderes: Für den einen die Sprache, den anderen die Musik, ein bestimmter Geruch, eine Speise oder die Erinnerung an einen bestimmten Ort.

Viel Freude beim Lesen wünschen
Roswitha Ludwig und Erna Subklew

März 2009

Die Redaktionsleitung für diese Ausgabe hatten Roswitha Ludwig und Erna Subklew. Die Titelgraphik erstellte Mechthild Trilling-Piest mit einem Bild von sprisi_pixelio.de.

AutorInnen für diese Ausgabe im März 2009 waren:
Uwe Bartholl
Marlis Föhr
Ursula Fritzle
Horst Glameyer
Roland Huber
Hildegard Keller
Hildegard Neufeld
Roswitha Ludwig
Anne Pöttgen
Liane Rohn
Sibylle Sättler
Erna Subklew
Lore Wagener
Alfred Weiss