Geist und Kultur |
von Anne Pöttgen Das Wahre, Schöne, Gute gehört für Ken Wilber zum integralen Menschenbild der Zukunft. Er fordert es für alle Gebiete wie Politik, Wirtschaft, Ökologie, Kultur, Psychologie und Spiritualität.
In dem Buch aus dem Jahre 1997 mit dem Originaltitel „The Eye of Spirit. An Integral Vision for a World Gone Slightly Mad” geht es laut Wilber um die spirituelle humanistische Orientierung auf Themen wie Psychologie, Philosophie, Anthropologie und Kunst. Integral bedeutet zusammenfassend, einschließend, umfassend, ausgewogen. Die integrale Orientierung soll auf die verschiedenen Gebiete menschlichen Erkennens und Strebens angewendet werden. Nach Wilber führt dies zu tief greifenden Veränderungen der Auffassung von Psychologie und dem menschlichen Geist, von Anthropologie und der Geschichte der Menschheit, von Literatur, von Philosophie und dem Streben nach Wahrheit. Dieses Streben Wilbers nachzuvollziehen bedeutet erhebliche geistige Anstrengung. Das Bemühen um Wissenschaftlichkeit führt zu einer Aneinanderreihung von Theorien, deren Grundlagen nicht ohne weiteres zugänglich sind. Nicht umsonst wird Wilber der „Einstein der Bewusstseinsforschung“ genannt. Sein Aufbau Eine auch von Wilber selbst als „ein bisschen heavy“ eingestufte Einleitung. Kapitel 1 befasst sich mit der integralen Psychologie, Kapitel 2 mit der integralen Anthropologie und Kapitel 3 mit der integralen Philosophie. In Kapitel 4 und 5 wird eine integrale Kunsttheorie vorgelegt. Die Kapitel 6 bis 9 enthalten eine Zusammenfassung seiner bisherigen Arbeiten, also seiner wichtigsten Hauptgedanken. Da Wilber kritisch genug ist, auch seine eigenen Erkenntnisse immer wieder zu überprüfen, benennt er seine Entwicklung mit Wilber I, Wilber II, Wilber III und Wilber IV. Kapitel 6 – Der wiedergewonnene Gott. 7 – Wiedergeboren, Stanislav Grof und der Holotrope Ansatz, 8 – integraler Feminismus und 9 – Wie gerade ist der spirituelle Weg? Das Verhältnis zwischen psychischem und spirituellem Wachstum. Kapitel 10 beschäftigt sich mit der Meditation, Kapitel 11 Auf dem Weg zum Omega-Punkt? Kapitel 12 Immer schon – Die strahlende Klarheit allgegenwärtigen Gewahrseins. Eine Schlussfolgerung “Und wer weiß – vielleicht gelangen wir, Sie und ich, in den oberen Regionen des Spektrums des Bewußtseins zu einer unmittelbaren Intuition des Geistes, eines ewigen Geistes, der in jedem Ich und jedem Wir und jedem Es leuchtet ….der uns seit jeher liebevoll ins Ohr flüstert: Vergiß niemals das Wahre, vergiß niemals das Schöne, und vergiß niemals das Gute. Die integrale Vision ist der moderne und postmoderne Versuch, ebendieses Versprechen einzulösen.“ Links Ein Überblick über das Werk Wilbers Literaturkritik zum Buch Das Buch: Ken Wilber, Das Wahre, Schöne, Gute – Geist und Kultur im 3. Jahrtausend, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 2. Auflage 2005, 540 Seiten,16,50 Euro. |
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