Briefe an morgen
                                   von Ursula Fritzle
Erfahrungen eines langen Lebens weitergeben - damit die Gesellschaft von morgen davon profitieren kann.

„Mein Brief an die Gesellschaft von morgen"
Das war das Thema eines Schreibwettbewerbs, den die Aktion Mensch - mit  gesellschafter.de - und das Diakonische Werk im vergangenen Jahr ausgeschrieben hatten.

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Angesprochen waren Menschen über 70 Jahre. Die Beteiligung war beachtlich. Bis Ende Dezember 2008 gingen mehr als 400 Briefe ein. Die drei Gewinnerbriefe und weitere neun Zuschriften wurden im Internet veröffentlicht. Auf der Website wird erwähnt, dass die Briefe in gedruckter Fassung erscheinen sollen.
Die Inhalte sind zwar sehr von der Vergangenheit geprägt, aber auch von utopischen Ideen und Vorstellungen für die Zukunft. Fast alle Briefe sind stark beeinflusst von den Kriegserlebnissen der VerfasserInnen. Vielleicht berichten sie heute den Enkeln mehr darüber als früher den eigenen Kindern.

Eindrücke bei der Lektüre
Für viele ist es wichtig zu vermitteln, dass die Familie ihre Bedeutung behalten muss. Einige schreiben von ihrem Vertrauen in die Enkel, dass sie Probleme bewältigen und Gewalt vermeiden können. Ruth Wunsch schreibt an einen Freund in der Zukunft. Sie ist blind und hofft, dass die Medizin Blindheit einmal vermeiden kann. Ihre Vorstellung, dass es schön wäre, einen Brief aus der Zukunft in unsere Gegenwart zu erhalten, finde ich faszinierend. Ob wir das verkraften könnten? Hiltrud Schlaf, 71, hatte ein starkes Vertrauen in die Zukunft, hat es aber jetzt fast verloren Unsicher bin ich, ob die Enkelgeneration in jungen Jahren immer wieder Berichte über die tragischen Kriegserlebnisse der Großeltern hören will, ob sie Ratschläge nicht langsam „ätzend" finden und ob sie nicht lieber ihre eigenen Erfahrungen machen will. Aber spätestens, wenn die Enkel selbst älter sind, werden sie sich vielleicht an das Gestern und die Lebenserfahrungen der Großeltern eher erinnern wollen.

Links
dieGesellschafter.de: Briefe an morgen
Beispielbriefe:

„Brief an die Zukunft" Ruth Wunsch, 78
„Liebe  Zukunft" von Hiltrud Schlaf, 71
„Wer sich nicht bewegt, bewegt nichts" von Ursula Lange, 87

 

 
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