_
  [ZAWiW] [gemeinsamlernen] [LiLL]
_ _ _
  Dreieck nach obenGemeinsamLernen  
_ _ _
  Dreieck nach obenSelbstorganisierte Lerngruppen in Europa
_ _
  Dreieck nach obenArbeitsergebnisse
_ _ _
    Dreieck nach obenEsskulturen / Brot  
_ _ _ _
    Dreieck nach obenRegionale Brote  
_ _ _ _
    _Regionale Brote Ulm  
_ _ _ _
_
_  
_
_ Inhalt
_ _
_ _
_ _
_ _ Doris Becker
_ _
_ _ Ruth Dassler
_ _
_ Jutta Gotthart
_ _
_ _ Anneliese Haas
_ _
_ _ Erich Regula
_ _
_ _ Hildegard Keller
_ _
_ _ Lilo Nold
_ _
_ _ M.&H. Schwiebert
_ _
_ _ Brigitte Trojahn
_ _
_ _ Agathe Wende
_ _
_ _
_ _

Jutta Gotthart

Stand:


Der Hefezopf oder Hefestriezel

 Jutta Gotthardt

1. Vorstellung des Gebäcks

Der Hefezopf ist ein Flechtgebäck und ein sogenanntes „Gebildbrot“, das ist ein in bildlicher Form und mit Verzierungen vorkommendes Gebäck. Es wird als süßes Brot aus Mehl, Zucker, Eiern, Butter und Hefe hergestellt und durch weitere Zutaten (Mandeln, Zimt, Rosinen) bereichert (s. Rezeptteil) Die Form ist variabel‚ aber immer einen Zopf darstellend,aus drei bis sechs Strängen als gerade oder runder Zopf geformt.

2. Geschichte des Zopfes

Erklärungsmodelle

Die etwas umstrittene Theorie des Brotforschers Max Höfler besagt, dass das Hefezopfbrauchtum ursprünglich auf ein Menschenopfer (die Frau folgt dem verstorbenen Mann ins Jenseits) zurückzuführen sei, das dann in das Haaropfer der Frau umgewandelt wurden geflochtenen Zopf .Aus dem Haarzopfe wurde das Zopfgebäck ‚das den Verstorbenen als Grabbeigabe zuteil wurde.(2, 177)

Der Schweizer Brotforscher Dr.Max Währen vertritt die Ansicht, daß die Zöpfe (Züpfe) eine Erfindung der Schweizer Bäcker seien ‚die um 1256 die erste Bäckerzunft in der Schweiz gründeten. Seit 1430 ist die Verbreitung des gebackenen Zopfes bekannt. Die älteste Abbildung einer“ Züpfe“ ist auf einem Bild zu sehen, auf dem ein Berner während eines Raubzuges einen Züpfträgt. Die Zöpfe wurden zu dieser Zeit als Weihnachts und Neujahrsgebäcke verschenkt.

Ein Zusammenhang des Flechtens und Knüpfens mit einer Zaubervorstellung ist nicht zu übersehen, das gilt auch für Brezeln.

In Salzburg, Niederösterreich und Südtirol vor allem wurde der Hefezopf (auch Striezel genannt)an Allerheiligen und Allerseelen an die Kunden verschenkt. Das sollte geschehen in Erinnerung an die Verstorbenen mit dem Hinweis auf das „Haaropfer“(das beste, was man von sich zu geben hat).

Schon im 15 .Jahrhundert wurden die Züpfe als Zeichen eines gültigen Eheversprechens und als Liebebeweis verwendet Ich schick äch ein fläschlin mit Baumöl und ein wenig griener bonen und zwölf wecken und einen zopf“ erklärte ein junger Bursche seinem Mädchen.(3,panissimo 13/99)

Heute gebräuchliche Bezeichnungen:
Allerheiligenstriezel, Seelenzopf, Seelenspitz, Seelenzelter, Filenbrot (hat mit der alemannischen Bezeichnung für Strang Zeile hochdeutsch Zeile zu tun, daraus wurde File) So wie es Pastetenbäcker gab es auch Zeilenbäcker, die das Zopfbrot herstellten

Der Zopf als Anlassgebäck:
Geschenk zu hohen Festen(Ostern, Weihnachetn, Allerheiligen)
Als Patengeschenk war es sehr verbreitet in Verbindung mit Geld
Dienstbotenspenden:
Es war früher Verpflichtung des Dienstherren, zu bestimmten Terminen, den „Dienstboten“ Geschenke zu machen; dies beruhte auf dem Grundsatz von Geben und Nehmen.

3. Meine persönliche Beziehung zu diesem Brot

Der Hefezopf erinnert mich mit seinem frischen Duft und feinen Geschmack daran, dass Feiertag oder Festtag ist, vor allem aber an die vielen Sonntage meines Lebens ‚an denen ich berufstätig war und trotzdem ein Zopf auf dem Frühstückstisch stand.

4. Heutige Bräuche

Hefezopflauf: Leichtathletikklub Waldachtal e.V. veranstaltet einen Laufwettbewerb verschiedener Sportgruppen. Die drei besten Laufgruppen erhalten einen Riesenhefezopf als Siegerpreis.

Hefezopfbacken: in Frammersbach gibt es einen Backwettbewerb ‚an dem sich die Bevölkerung beteiligt (von Geschäftsleuten gesponsert)nach bestimmten Kriterien. Die fertigen Produkte werden für einen guten Zweck verkauft.

Quellen

1 .Gert von Paczensky/Dünnebier: „Kulturgeschichte des Essens und Trinkens“
2. Edith Hörander: „Brot und Gebäckbrauchtum in den Alpenländern“
3. Dr.Max währen(Brotforscher). Beitrag aus „panissimo“ 13/99
4. Hans E.Valentin: „Brezen,Kletzen,Dampedei“ Verlag Friedrich Puslet
5. Suchmaschinen(Internet)altavista, lycos.