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Brot und seine Bestandteile

Stand:


Vortrag von Bernard Lelache

Das Brot und das Teilen

Brot machen ist ganz einfach, man mischt Wasser und Mehl!
Ganz falsch: so wird es ungesäuertes Brot . . .
Symbolisch können wir davon später noch reden.
Ja ! man hatte das Salz vergessen !
Immer noch falsch : das wird im besten Fall Kuchenteig.
Nein! das richtige Brot, das enthält vier Elemente:
- Wasser
- Erde
- Luft
- Feuer

Dank dieser 4 Prinzipien des Empendocles, und durch die Hand des Bäckers und die menschliche Arbeit, siegt das Prinzip der Vereinigung und der Liebe unter dem Schutz der Aphrodite über das Prinzip der Trennung und des Hasses, verkündet von Neikos.

Der Sauerteig

Um zu dieser Verwandlung der vier Elemente zu kommen, braucht man noch eine Quintessenz, eine Quelle der Verrottung des Lebens : den Sauerteig.

Der Sauerteig, zusammengekratzt aus dem letzten Brand, wird aufgelöst in klarem und warmem Wasser, dem Wasser, das das Leben und die Wiedergeburt darstellt, das Symbol der Reinheit. Und das Wasser, vermischt mit dem Sauerteig, wird zu einer süßen und duftenden Milch. Dazu fügt man dann das Salz, das reinigt und schützt, das Symbol der Verwandlung, den Katalysator des Wunders, das sich nun vollziehen wird.

Nachdem diese Milch ganz homogen geworden ist, wenn die Grund-Eigenschaften des Wassers, Fruchtbarkeit und Reinheit, wirksam geworden sind und durch die Wärme der Sauerteig lebend geworden ist, dann formt sich eine Plazenta.

Und die ist nun bereit, das männliche Prinzip aufzunehmen, die sie fruchtbar macht : das Mehl.

Das Mehl

Mehl, das ist die Blüte der Erde. Das Korn hat in der Erde, vom Menschen bearbeitet, gekeimt. Symbol der Wiedergeburt, hat es den Winter in der Ackerfurche verbracht, unter der Erde, bevor es im Frühling wiedergeboren wird und in der gelben Ähre die Strahlen der Sonne wirken lässt. Wenn das Korn ganz reif ist, im Juli, werden die Ähren geerntet und gedroschen, und werden wieder zu Körnern, die gereinigt werden. Das Durchsieben trennt das Mehl von der Kleie, den reinen Geist der Erde vom Unreinen.

So wird die Erde zum reinen und weißen Schnee, bereit, sich mit seinem Vetter, dem Wasser, zu vereinigen.

Das Wasser

Aber hier fängt das Problem an (wörtl. Übersetzung "sitzen wir in der Patsche"): so wie die Erde unter der Pflugschar sich dagegen gewehrt hat, durch das Korn befruchtet zu werden, ziert sich das Wasser wie eine Jungfrau, und ihr weibliches Wesen vereinigt sich mit dem männlichen des Mehls nur unter der fleißigen Hand des Bäckerknechts.

Der Gindre (altertümliches frzs. Wort für den Bäckerlehrling, der den Teig knetet), so nannte man früher den Bäckerlehrling, wegen des Stöhnens und Klagens beim Teigkneten.

Stöhnen! Der Teig klebt, das Wasser fürchtet sich noch vor der Erde!
Stöhnen! Die Luft, die zunehmend zwischen die beiden Elemente dringt, sorgt für ihre Vereinigung!
Stöhnen! Die drei Elemente, Wasser, Erde-Mehl und Luft verbinden sich.
Stöhnen! Jetzt sind sie nur noch ein Körper, fügsam, süß, zart.

Der Teig ist jetzt ein Fleisch geworden, ein geschmeidiger und elastischer Bauch, der sich streicheln lässt. Aphrodite hat gesiegt!

Der Teig

Nun wird der Teig zärtlich in die aus Stroh geflochtenen Körbe gebettet, wie das Kind Jesus in BETHLEHEM, dessen Name, wie ich aus einem Wörterbuch der Symbole gelernt habe, "Haus des Brotes" bedeutete.

Und das süße Reifen beginnt, der Bauch ist befruchtet. Früher legte man die Teigballen unter die Bettdecke um sie warm zu halten, und die Kinder mussten stille sein, um das Brot nicht zu "erschrecken".

Wenn der Teig "reif" ist, muss man nur noch das Feuer bitten, die Verwandlung zu vollziehen.

Der Teigballen wird nun auf die Schaufel gelegt, ein bisschen von der Hand des Bäckers gestreichelt, und vor der großen Reise wird er von der Schaufel abgeschnitten. Diese brutale Behandlung hilft ihm leichter, die des Feuers zu bewältigen.

Das Feuer

Und jetzt wird die Gebärmutter des Ofens, lange angewärmt und dann mit dem Ofenwischer vorbereitet, mit dem Teig befruchtet!

Also nach drei aufeinanderfolgenden Befruchtungen:

Die Erde befruchtet durch das Korn
Das Wasser befruchtet durch die Erde
Der Teig (Wasser +Erde) befruchtet durch das Feuer

und dem Einwirken dreier Geister :

des Sauerteigs
des Salzes
und der Erde

wird das Brot durch die Verwandlung der vier Elemente wiedergeboren!

Die Einweihung ist vollzogen, der Tod hat sich in Leben verwandelt, dank der Arbeit des Menschen und dem rechten Verständnis der Symbole ...

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