Das Algenhaus auf der IBA Hamburg

Eines der innovativsten Gebäude der Internationalen Bauausstellung Hamburg  ist das Algenhaus. Gläserne Fassadenelemente des Hauses werden mit Mikroalgen gefüllt um dort zu wachsen und im „reifen“ Zustand als Energielieferant zu dienen. Ausgetüftelt hat dieses Experiment österreichische Team SPLITTERWERK aus Graz.
Das mit dem Kürzel BIQ benannte Gebäude im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg Mitte ist ein kubisches, fünfgeschossiges Passivhaus mit zwei unterschiedlich gestalteten Fassaden. Das Gebäude mit 15 Wohneinheiten ging aus einem IBA-Architekturwettbewerb hervor.

Das Algenhaus auf der IBA Hamburg 2013
Das Algenhaus

An der südwestlichen und südöstlichen Fassade ist dem Gebäude eine zweite, die Bioreaktorfassade, vorgestellt. Hier werden Algen gezüchtet – zur Energieerzeugung, aber auch zur Lichtsteuerung und Beschattung des Gebäudes.
Durch das stetige Wachstum der Algen sowie durch aufsteigende Gasblasen ist die Fassade ständig in Bewegung und verändert ihre Farbe. In ihren wassergefüllten Glaselementen entsteht einerseits durch die Sonneneinstrahlung solarthermische Energie. Darüber hinaus nutzen kleinste Algen (Mikroalgen) in den Elementen das Sonnenlicht und erzeugen durch Photosynthese Biomasse. Die Wärme steht dem Haus als Heizenergie durch Wärmetauscher direkt zur Verfügung, die Biomasse wird an anderer Stelle energetisch verwertet.

Im Kontrast zu den Algenfassaden gen Süden erstrahlen Nordwest- und Nordostfassade in einer knallgrünen Putzfassade. Zwei der Wohnungen sind nach dem neuartigen Konzept schaltbarer Räume angelegt. Verschiedene Funktionen der Wohnung, wie beispielsweise Bad, Küche oder Schlafen, sind in Einbaumöbeln untergebracht. Werden diese zugeklappt, sind die Räume neutral nutzbar.
Die Mikroalgen wurden am 24. April erstmals in die Fassadenelemente eingefüllt.

wp (25.04.2013, Quelle IBA, Foto IBA)

Zurück