EU-Kommission fordert Atommüll-Endlager

Die EU-Kommission fordert eine Lösung des Problems der Endlagerung von hochstrahlendem Atommüll.  Innerhalb von vier Jahren sollen Deutschland und die anderen EU-Staaten konkret mitteilen, wie sie das Müll-Problem lösen wollen.

EU-Energiekommissar Günther Oettinger gab bekannt. dass  die EU-Staaten zu einer Dauerlösung verpflichtet werden sollen. Nach einer neuen EU-Richtlinie ist vorgesehen, dass  die Regierungen bis 2015 einen Plan zum Aufbau von Endlagern für radioaktiven Abfall von Atomkraftwerken, Krankenhäusern und Forschungseinrichtungen vorlegen müssen.

Durch den Zeitplan gebe es genug Handlungsdruck, diese längst überfällige Aufgabe endlich anzupacken, sagte Oettinger  in Brüssel.

In 14 der 27 EU-Staaten werden Kernkraftwerke betrieben. Italien und Polen planen den Bau von Atomkarftwerken. Bisher haben nur Frankreich, Schweden und Finnland konkrete Pläne, bis 2025 Endlagerstätten in Betrieb zu nehmen.

In Europa gibt es 50 Jahre nach der Inbetriebnahme des ersten Kernkraftwerks in Großbritannien noch keine dauerhaften Lagerstätten. Die jährlich rund 7000 Kubikmeter hochradioaktiven Rückstände aus den 143 Kraftwerken wandern in Zwischenlager, berichtet die FAZ. Diese seien aber nicht sicher genug.

Was EU-Kommissar Oettinger verlangt, ist das Minimum: nationale Entsorgungspläne, die internationale Standards für die Sicherheit erfüllen, kommentiert die FAZ. Neu ist daran nur, dass diese Forderung mit einer Frist und – bei Nichteinhaltung – mit Sanktionen verbunden wird.
(Quelle: FAZ.NET 03./04.11.2010)

 

 

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