4.400 Tonnen Atommüll durch längere Laufzeiten

Allein 4.400 Tonnen Abfälle aus den Atomkraftwerken - hoch radioaktiver Schwermetalle, vor allem Uran und Plutonium -
fallen durch die vorgesehene Verlängerung der Laufzeiten an, zitieren zwei Zeitungen das Bundesamt für Strahlenschutz.

Die 4.400 Tonnen zusätzlichen Atommülls entsprechen nach Berechnung des Bundesamtes 460 Castorbehältern, die durch das Land gefahren und zwischengelagert werden müssen.

Nach Angaben des Bundesamts erhöht sich durch die Laufzeitverlängerung der radioaktive Abfall der Atomkraftwerke auf 21.600 Tonnen bis zum Jahr 2040. Dabei handelt es sich vor allem um abgebrannte Brennelemente aus den Kernkraftwerken.

Radioaktiver Schrott strahlt über eine Million Jahre, sagt die Wissenschaft. Zur Zeit werden die abgebrannten Brennstäbe in oberirdischen Zwischenlagern an AKW-Standorten oder in zentralen Zwischenlagern geparkt. Ein Endlager ist nicht in Sicht.

Atommüll muss wegen der langen Halbwertszeiten für eine Million Jahre sicher von den Stoffkreisläufen des Lebens isoliert bleiben, berichtet die Süddeutsche Zeitung. „Wer in solchen Zeitdimensionen denkt, kann sich nicht auf bewachte Anlagen, Warnschilder und schriftliche Aufzeichnungen verlassen. Die Geologie eines unterirdischen Bergwerks muss das Problem für ihn lösen.“

Umweltminister Norbert Röttgen hat angekündigt, die Erkundung des Salzstocks in Gorleben fortsetzen zu lassen. In Gorleben wurden bereits 1,5 Milliarden Euro in die Prüfung investiert, doch seit zehn Jahren ruhen die Arbeiten. In Gorleben gelten die Bedenken vor allem der sogenannten Gorlebener Rinne, einem Riss im Deckgebirge, durch den Wasser in das Salz gelangen könnte.
Seit dem 26. März 2010 prüft ein Untersuchungsausschuss des Bundestags die Umstände, die zur Entscheidung für Gorleben im Jahr 1983 durch die Kohl-Regierung führte.
wp (Quellen: Financial Times Deutschland, Süddeutsche Zeitung)

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