Ein Kleinkraftwerk für Jedermann
Der Erfinder dieses kleinen Windkraftwerks Fritz Unger ist erst 20 Jahre alt. Seit dem 14. Lebensjahr ist er Segelflieger und erwarb sich so die theoretischen Kenntnisse ohne jedes Fachstudium. Mit Unterstützung seiner Eltern und eines Freundeskreises konnte er seine Idee umsetzen und das Windrad ohne öffentliche Fördermittel im Zeitraum von eineinhalb Jahren entwickeln. Bei der Markteinführung war die Hannoversche Stratmann Stiftung behilflich.
Inzwischen hat ein Metallbaubetrieb in Hannover mit der Produktion
der Miniwindturbinen begonnen. 130 Aufträge liegen bereits vor und die
nächste Serie von 200 Turbinen ist in Vorbereitung.
Das
wartungsfreie Mikrokraftwerk erhielt den Namen BreezeBreaker und ist nur
12,9 kg schwer. Ein Mast von etwa sieben Meter Höhe wird empfohlen. Der
Durchmesser des zweiflügligen Rotors beträgt nur 1,30 Meter, die
Spitzenleistung liegt bei 800 Watt.
Je nach Windlage können nach Angabe der Firma 500 bis 1000 Kilowattstunden pro Jahr erreicht werden. Fast unhörbar und vibrationsfrei, heißt es in der Werbung. Die Montage sei äußerst einfach – „mit nicht mehr als dem Aufwand der Installation einer Satellitenschüssel“.
Eine Windturbine könnte allerdings nur einen Teil der Stromversorgung eines Hauses übernehmen. Selfmademan Unger sagte uns, dass man, um unabhängiger Selbstversorger zu sein, für ein Einfamilienhaus zwei Turbinen benötigen würde. Die Turbinen kosten pro Stück 1.799,- Euro. Dazu kommen Kosten für einen Wechselrichter von etwa 1.300,- Euro. Mit Montage, so meint Unger, müsste man etwa 6.000 Euro aufbringen. Angeboten wird der BreezeBreaker speziell auch für Caravan, Yacht und Hallendach.
Ob man eine
Baugenehmigung braucht, ist in den Bundesländern unterschiedlich. Für
Baden-Württemberg sind nach Angaben von Unger unter 10 Meter Höhe und
bis zu 2,40 Meter über Hausdach keine Genehmigungen erforderlich.
Seine
ersten Erfolge hatte Unger bei einer Caravan-Messe. Die kleinen
Windmühlen lassen sich direkt neben ein Wohnmobil stellen. Dabei rollt ein Hinterrad auf die Bodenplatte des Mastes und sorgt für die Standfestigkeit.
Horst (08.12.2011)
Fotos: FuSystems