Energiewende: Intelligente Trafos sollen sparen helfen

Der Fernsehzuschauer wundert sich: Seit kurzem wirbt der Stromriese E.ON bei den Werbeeinschaltungen mit „intelligenten Trafos“. Wie diese dem Stromkunden nutzen, wird allerdings nicht erklärt. Auf den Spuren der Energiewende sind wir dieser Frage einmal nachgegangen.

Sonnen- und Windenergie mit ihrer stark schwankenden Erzeugung stellen die Stromnetze vor immer größere Herausforderungen, heißt es dazu in einer Veröffentlichung des Unternehmens. Intelligente Trafos sollen dafür sorgen, dass die regionalen Stromnetze mehr Energie aufnehmen können. Das spare den Bau neuer Leitungen

Leider können die intelligenten Trafos den Bau teurer Überlandleitungen nicht überflüssig machen. Aber auf der Nieder- und Mittelspannungsebene der Stromübertragung, besonders dort, wo es viele Photovoltaikanlagen gibt, braucht man weniger neue Leitungen.

Die von E.ON in Kooperation mit einem Regensburger Unternehmen zur Serienreife entwickelten intelligenten Trafos gleichen schwankende  Stromeinspeisung aus. 180 von ihnen wurden bereits in die Netze eingebaut.

Für die Elektrizitätslaien eine Erklärung: Die regionalen Verteilnetze sind mit dem überregionalen Höchst- und Hochspannungsnetz verbunden. Die Transformatorenstationen wandeln die Elektrizität in die Mittelspannung von 10.000 - 36.000 Volt um. Dort wird es auf die im Ortsnetz verwendete 400 Volt Leiter-Spannung transformiert.

Die intelligenten Trafos sind so konstruiert, dass sie das Übersetzungsverhältnis von der höheren in die niedrigere
Spannung ohne eine Stromunterbrechung umschalten können.

Intelligente Trafos sorgen dafür, dass unsere regionalen Netze mehr Energie aufnehmen können. Das spart den Bau neuer Leitungen. Damit sichere und saubere Energie bezahlbar bleibt. heißt es auf der E.ON-Internetseite. Von einer Senkung der Strompreise ist allerdings nicht die Rede.

Horst Westphal (13.01.2015)

Einkaufen. Wohnen, Mobilität bald nur noch digital

Das Bundespresseamt veröffentlichte kürzlich einen Text über das von der Regierung unterstützte Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) an der Universität Saarbrücken. Eines seiner Forschungsprojekte befasst sich mit dem Einkaufen. „In Zukunft soll das Einkaufen nur noch Freude machen“, heißt es da – und das erregte unsere Aufmerksamkeit.

Der angenehme Supermarkt

Das Forschungszentrum untersucht gemeinsam mit dem Globus SB-Warenhaus in St. Wendel, wie der Einkauf der Zukunft aussehen soll. Dabei geht es wohl vor allem um die Generation, für die heute schon Einkäufe übers Internet zum Alltag gehören. Dieses Projekt nennt sich auf neudeutsch „Innovative Retail Lab“.

Man fragt, wie sich der stationäre Handel in der Konkurrenz des Online-Handels behaupten kann, welche zusätzlichen Angebote möglich sind und welche Hindernisse beseitigt werden können, um den Besuch des Supermarkts für die Kunden angenehmer zu gestalten. Was dabei für uns Senioren herauskommt, wird man sehen.

Ein visionärer Blick auf den Einzelhandel der Zukunft wird so beschrieben: „Zukünftige Systeme werden die steigende Mobilität der Benutzer unterstützen und zugleich einen natürlichen und intuitiven Umgang mit Assistenzsystemen erlauben“. Wir stellen uns das so vor: Jeder hat seinen Einkaufs-Computer mit verschiedenen „Apps“, der uns auf kürzestem Wege durch den Supermarkt steuert und zu Hause im Kühlschrank kontrolliert, was noch fehlt. Die Wissenschaftler nennen das „die Fusion von Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen“.

Wohnen im Alter

Ein anderes Projekt des Forschungszentrums heißt „Ambient Assisted Living“, Es hat das Ziel, Senioren ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Seniorengerechtes und barrierefreies Wohnen wird in einem Zukunftslabor mit dem schönen Namen „Bremen Ambient Assisted Living Laboratory – BAALL“ in einer Zweigstelle des DFKI untersucht. Was da auf uns zukommt, kann man heute schon in der Fernsehreklame hören, z.B.: „Mit dem Handy von unterwegs die Waschmaschine anschalten“.

Mobil bis ins Alter

In weiteren Projekten geht es z.B. um Mobilitätsunterstützung für Senioren im ÖPNV. Das Projekt „Mobia – Mobil bis ins Alter“ der Saarbahn wurde dafür 2014 als Ort im Land der Ideen ausgezeichnet. Auf der Internetseite des Projektes werden zwei lächelnde Matronen abgebildet, die sich mit dem Smartphone Informationen über Fahrpläne oder Anschlüsse beschaffen oder Hilfe ordern. Die Erläuterung: „Bus- und Bahnfahren wird für Senioren und Menschen mit Handicap durch Mobilitätslotsen einfacher.“

Das Projekt beschreibt: „Lotsen helfen direkt vor Ort, wenn Barrieren unüberwindbar scheinen. Per Smartphone-App können sie unkompliziert angefordert werden. Die Lotsen selbst koordinieren mit der Technik ihre Einsätze.“

In einem einjährigen Feldversuch der in diesem Oktober endete,  konnten 40 Senioren und Rollstuhlfahrer das Angebot der Saarbahn nutzten. Manfred Backes, Sprecher des Projektes, berichtet, dass von den Teilnehmern in dieser Zeit 1080  Fahrten mit Hilfe der Mobia-Lotsen unternommen wurden.

Gefördert wurde Mobia überwiegend vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der sog. Forschungsagenda der Bundesregierung für den demografischen Wandel "Das Alter hat Zukunft". Die Mobilitätslotsen der Saarbahn wurden für die Dauer des Projektes aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit finanziert.

Sprecher Backes erklärte, dass das Unternehmen auch nach dem Auslaufen des Projektes die Mobia-Hilfen mit eigenen Mitteln fortführen will. Acht der Mobilitätslotsen würden ab kommendem Jahr bei der Saarbahn angestellt und ab Februar 2015 sollen Werbemaßnahmen die Angebote allgemein bekannt machen. Außerdem bewerbe man sich um ein neues Förderprojekt, durch das die Mobilitätshilfen in Zusammenarbeit mit karitativen Einrichtungen und ehrenamtlichen Helfern in den ländlichen Raum ausgeweitet werden sollen.

Horst 08.12.2014, (Quellen DFK, Mobia)

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