Belgien will auf Atomstrom verzichten

Nach der Bundesrepublik will nun auch Belgien auf die Atomkraft verzichten – allerdings nicht sofort. Nach und nach sollen die Atomkraftwerke stillgelegt werden.

Belgien hat seit Juni 2010 nur eine geschäftsführende Regierung. Nach der Einigung auf eine Staatsreform einigten sich die sechs beteiligten Parteien darauf, ein Gesetz aus dem Jahr 2003 wieder in Kraft zu setzen. Es sieht einen langsamen Atomausstieg zwischen 2015 und 2025 vor.

Die zu bildende neue Regierung soll genaue Daten festlegen und einen Plan zur Energieversorgung des Landes ausarbeiten. Wenn sie gesichert ist, sollen die die ersten drei der insgesamt sieben Atomkraftwerke 2015 abgeschaltet werden. Infrage kommen die Meiler Doel I und II bei Antwerpen, die seit 1975 Strom produzieren, sowie Tihange I in der Nähe von Lüttich. Dieser Reaktor steht auf erdbebengefährdetem Grund.

In den Koalitionsverhandlungen wurde vereinbart, dass die Energiekonzerne eine deutlich höhere Abgabe auf ihre Gewinne aus den bereits abgeschriebenen Kernkraftwerken bezahlen müssen. Es sind 600 bis 900 Millionen Euro im Gespräch. Bisher liegt die Atomabgabe bei 250 Millionen Euro im Jahr. Die künftige belgische Regierung soll die Einnahmen aus der Atomabgabe u. a. in erneuerbare Energien aus der Nordsee investieren.

wp (31.10.2011, Quelle: ZEIT-ONLINE, Deutschlandfunk)

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