Erstes Hybrid-Kraftwerk in Betrieb genommen

Auf dem Weg zur Energiewende: In Prenzlau in Brandenburg wurde am 26. Oktober 2011 das erste Hybrid-Kraftwerk der Welt in Betrieb genommen. Es erzeugt Wasserstoff mit Hilfe von Windenergie und setzt ihn bei Windflaute zur Stromerzeugung ein. Außerdem wird Wasserstoff als Autotreibstoff produziert.

Das Hybrid-Kraftwerk soll im Betrieb den praktischen Nachweis erbringen, dass eine sichere und nachhaltige Energieversorgung auf Basis von Erneuerbaren Energien, vor allem der Windenergie, möglich ist. Die Technik ist im Zusammenspiel unerprobt, deshalb ist das Kraftwerk zunächst vergleichsweise klein. Die Technische Universität Cottbus ist mit einer wissenschaftlichen Kooperation an dem Projekt beteiligt.

Das Kraftwerk wurde von dem Unternehmen Enertrag errichtet. Partner sind die Deutsche Bahn, Vattenfall und der Mineralölkonzern Total.

Die Komponenten des Hybrid-Kraftwerks

• Drei Windenergieanlagen mit je 2 MW Nennleistung sind über ein Kabel mit der Elektrolyseanlage zur Wasserstofferzeugung verbunden.
• Ein Stationärer Gasspeicher bestehend aus 5 Druckbehälter mit einem Gesamtfassungsvermögen von 1.350 kg Wasserstoff.
• Eine Biogasanlage.
• Zwei Blockheizkraftwerke, die mit einer Mischung aus min. 30 Prozent Biogas + max. 70 Prozent Wasserstoff betrieben werden. Das Mischungsverhältnis kann nach Bedarf variiert werden. Geplant ist die Einspeisung der Wärme in das Netz der Stadt Prenzlau.

Wasserstoff statt Benzin

Den Wasserstoff sollen Autofahrer in Berlin und in Hamburg bald tanken können. Der beteiligte Konzern Total prognostiziert, dass Wasserstoff-Motoren im Straßenverkehr eine Zukunft haben. Die weltweit erste Wasserstoff-Tankstelle soll ab Ende 2011 am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg International zur Verfügung stehen..

Die Gesamtinvestitionen für alle am Vorhaben beteiligten Anlagenteile, die innerhalb von zweieinhalb Jahren errichtet wurden, belaufen sich auf über 21 Mio. Euro. Gefördert wurde das Pilotprojekt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe Ost und des Landes Brandenburg.

Drei weitere Hybrid-Kraftwerke geplant

Enertrag-Vorstandsmitglied Werner Diwald kündigte nach Presseberichten bei der Einweihung des neuen Kraftwerks an, bereits an, das Unternehmen wolle drei weitere Hybridkraftwerke errichten, zwei davon in Brandenburg, das dritte in Schleswig-Holstein.

wp (26.10.2011, Quellen: Enertrag, Berliner Zeitung)

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