Lübecker Stadtwerke setzen auf Blockheizkraftwerke


Die Lübecker Stadtwerke bereiten sich auf die Energiewende vor. Bis 2020 wollen sie 50 Prozent des benötigten Stroms durch Eigenerzeugung gewinnen. Das sagte Stadtwerke-Sprecher Lars Hertrampf, der auf Einladung von ViLE-Lübeck die Ziele der Lübecker Stadtwerke erläuterte.

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Stadtwerke-Sprecher Lars Hertrampf

Die Stadtwerke setzen auf eine möglichst umfangreiche dezentrale Energieversorgung. Ein Mix von Windstrom und Stromerzeugung durch Blockheizkraftwerke soll erzielt werden.
Die Lübecker sind seit 2005 eine strategische Partnerschaft mit dem dänischen Unternehmen Doing Energy eingegangen, der u.a. Gasvorkommen in der Nordsee erschließt und bisher größter Betreiber von Offshore-Windparks ist.

Die Lübecker Stadtwerke haben sich mit 7,25 Prozent an dem Offshore-Windpark Nysted beteiligt, wodurch der Stromverbrauch von 10.000 Haushalten gesichert wird.

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Außerdem unternimmt man ein sog. Repowering am Brodtener Steilufer auf Lübecker Gebiet. Drei ältere Windkraftanlagen mit geringerer Leistung werden durch zwei neue mit hoher Leistung ersetzt. Sie können bis zu 3.000 Haushalte versorgen und besitzen kein Getriebe mehr, sind daher sehr geräuscharm.
Im Planungsverfahren ist ein Windpark in Stockelsdorf, der gemeinsam mit dieser Nachbargemeinde errichtet werden soll. Acht bis zehn Windräder sind vorgesehen.

Weiterhin sollen fünf bis sieben größere Blockheizkraftwerke gebaut werden. Außerdem planen die Stadtwerke, kleinere Blockheizkraftwerke zu erstellen und an die Bürger zu verkaufen.

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Die Lübecker Gruppe hört dem Referat zu

Erst „zaghaft“ beginnen sich die Lübecker Stadtwerke nach den Worten Hertrampfs auch den Problemen der Speichertechnologie sowie eines Stromangebots für Elektrofahrräder und Elektroautos zuzuwenden.

Vor dem Blick in die Zukunft gab Lars Hertrampf mit Hilfe von Schaubildern, die er mit einem Beamer auf eine mitgebrachte Leinwand warf, eine Übersicht über die Tätigkeiten und die Probleme der Stadtwerke. Insgesamt 140.000 Haushalte in Lübeck und Umgebung werden mit Strom versorgt. Doch die Konkurrenz ist groß. Insgesamt 50 Stromanbieter sind in Lübeck auf dem Markt.

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Zur Zeit wird die Grundlast noch durch Strom aus Atomkraft- und Braunkohlekraftwerken gedeckt. Da es nur eine geringe Eigenerzeugung gibt, ist man auf den Strommarkt und seine schwankenden Preise angewiesen. Wie auf den Finanzmärkten sind auch auf dem Strommarkt die Zocker unterwegs.

Text Horst, Fotos Annegret (9.09.2011)

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