Rekord: Solaranlagen ersetzten 20 Atommeiler

Das schöne Wetter über Pfingsten erfreute nicht nur die vielen Urlauber und Sonnenhungrigen, die zuhause geblieben sind, sondern sorgte bei der Solarindustrie für überschäumende Freude.

Hat doch die Sonnenstromproduktion mit ihren Tausenden von Photovoltaikanlagen zum ersten Mal eine Gesamtleistung von über 20 000 Megawatt geliefert ,wie die Zahlen der Strombörse EEX belegen. Das entspricht einer Leistung von mehr als 20 Atomkraftwerken.

Nur zur Erinnerung, wir haben noch 9 in Betrieb (mit einer Leistung von 12.696 Megawatt), 8 sind im Nichtleistungsbetrieb, also faktisch stillgelegt und 19 wurden bereits stillgelegt. (es handelt sich insbesondere um Versuchs- Prototypen und Demonstrationsanlagen aus den 60er und 70er Jahren).

Natürlich wurde dieser Spitzenwert nur während der intensiven Sonnenstunden erreicht, aber immerhin, er wurde erreicht. Dass die mögliche Windkraftleistung, bei gutem Wind von ca. 30 000 Megawatt noch hinzu kommen kann, läßt die Gesamtbilanz doch recht gut aussehen. Wenn  man bedenkt, dass der tatsächliche Strombedarf  etwa 40.000 bis 45.000 Megawatt beträgt.

Hätte also  Pfingsten ein kräftiger Wind geweht wäre die Bundesrepublik zum ersten Mal komplett mit Ökostrom versorgt worden. Günstig ist es, dass die Sonnenergie im Normalfall genau dann hinzukommt, wenn die höchsten Lasten anfallen, nämlich zur Mittagszeit.

Der Zuwachs der Sonnenstromproduktion in einem eher sonnenschwachen Land wie Deutschland hängt vor allem damit zusammen dass hier bereits mehr als eine Millionen Solaranlagen installiert sind .Ursache hierfür ist sicher die gute staatliche Förderung aber auch der Preisverfall der Module. Allein 2010 und 2011 wurden fast 15.000 Megawatt an Anlagen installiert.

Der Direktor des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien in Münster, Norbert Allnoch, bewertet den neuen Rekord als wichtigen Meilenstein bei der Energiewende. Es gebe kein anderes Land auf der Erde, in dem Solaranlagen so viel Strom produzieren.

Axel (Quellen: Märkische Allgemeine, merkur-online.de, Focus Money online)