Wasserstoff-Forschungszentrum eröffnet

Für die Energiewende: Stromspeicher sollen die Abhängigkeit der alternativen Stromerzeugung von Wetter und Tageslicht ausgleichen. Dabei wird auch Wasserstoff eingesetzt. Am 4. Juni 2012 eröffnete die Brandenburgische Technische Universität Cottbus das erste Wasserstoff-Forschungszentrum, um dieses Verfahren zu optimieren.

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit feierte die Universität die Inbetriebnahme einer Druckelektrolyseanlage. Im Herzen einer Halle steht auf etwa 90 m2 ein Druckelektrolyseur im Maßstab einer kleinen Industrieanlage. Der Initiator Prof. Hans Joachim Krautz vom Lehrstuhl Kraftwerkstechnik verkündete, man sei mit den Forschungsarbeiten Deutschlandweit Vorreiter. Das Forschungszentrum wird mit rund sechs Millionen Euro von Bund und Land gefördert.

Das Forscherteam in Cottbus verwendet simples gereinigtes Wasser und spaltet dieses mittels eines Gleichstroms in die hochreinen Produktgase Wasserstoff und Sauerstoff. In der Industrie ist dies ein seit mehr als 100 Jahren bewährtes Verfahren. Technologisch neuartig ist jedoch der Ansatz, einen unter hohem Druck arbeitenden Elektrolyseur durch einen angeschlossenen Windpark speisen zu lassen.

Durch hohen Druck sollen die produzierten Gasmengen schon innerhalb des Produktionsprozesses komprimiert werden. Dieser Vorgang spart den energieintensiven Zwischenschritt der Gasverdichtung durch einen Kompressor.
In der Versuchsanlage des Forschungszentrums wird die Speicherung des Wasserstoffs mit einem Druck von bis zu 60 bar erprobt. Das ist das Dreißigfache des Drucks in einem herkömmlichen Autoreifen.

Die Forschungsergebnisse kommen zunächst vor allem dem ersten Hybrid-Kraftwerk in Prenzlau (Brandenburg) zugute, mit dem die Universität zusammenarbeitet. Dort wird seit Oktober 2011 Wasserstoff mit Hilfe von Windenergie erzeugt und bei Windflaute zur Stromerzeugung eingesetzt.

Horst (Quelle: BTU)

Zurück