Windkraftanlagen werden immer größer

Seit der Bundestagswahl wurden die Nachrichten aus dem Bereich der Energiewende spärlich. Das jetzt zuständige Ministerium für Wirtschaft und Energie musste sich erst zurecht finden, um neue Konzepte zu entwickeln und das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) zu ändern, Dabei stieß es oft auf den Widerstand der Wirtschaft. Doch jetzt gibt es über das Bundespresseamt ein Loblied auf die Energiewende.

Überall könne man den Wandel der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien sehen, heißt es. Anlagen mit regenerativen Energien deckten bereits ein Viertel des Stromverbrauchs.

Inzwischen stünden mehr als 23.000 Windkraftanlagen in Deutschland. Den größten Anteil hätten die windreichen Länder Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Schleswig-Holstein wird in dem Bericht erstaunlicherweise nicht genannt.
 
Die technische Entwicklung sei schnell vorangeschritten und die Windkraftanlagen erheblich größer geworden. Ihre Leistung habe sich in nur zehn Jahren verzehnfacht.

Die neuen Windenergieanlagen hätten einen Rotordurchmesser von rund 90 Metern. Der Turm sei zwischen 80 und 130 Metern hoch. Die Leistung  liege bei 2,5 Megawatt. Große Anlagen erreichten sogar etwa das Doppelte.

Sogar Besichtigungen werden angeboten. Im Windpark Holtriem im ostfriesischen Westerholt kann man eine 65 Meter hoch liegende Plattform einer begehbaren Windenergieanlage ersteigen.

In diesem Jahr werden besonders viele neue Windparks errichtet. Bereits im ersten Halbjahr wurden 650 neue Windräder mit einer Gesamtkapazität von 1723 Megawatt errichtet Sie ersetzen Etwa 100 alte Anlagen wurden dafür abgebaut. Bis zum Jahrsende schätzt man einen Rekordzuwachs zwischen 3300 und 3700 Megawatt.

Anlass des Baubooms ist die lange Debatte um die Änderung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG), dass am 1. August in Kraft tritt.  Es sieht vor, dass künftig an windreichen Standorten die Vergütung der Stromerzeugung um rund 25 Prozent gesenkt werden soll. Anlagen, die vor dem 23. Januar genehmigt wurden, besitzen allerdings noch die alten Konditionen.

Ein Bahnhof für die Solarenergie

Nach der Windenergie im Norden wird jetzt auch die Stromerzeugung durch Solaranlagen gelobt. Als Musterbeispiel gilt der Bahnhof von Freiburg. Über 19 Stockwerke hinweg ist er mit Solarmodulen verkleidet. Sie liefern jährlich 24 Megawatt Strom, so ein weiterer Bericht des Bundespresseamtes.

Die Region Freiburg ist eines der sonnigsten Gebiete Deutschlands.Dort lohnen sich Solaranlagen ganz besonders. Mehr als 1.800 Sonnenstunden pro Jahr werden in Freiburg gemessen, 272 mehr als im deutschen Durchschnitt.

Freiburgs verkehrsberuhigter Stadtteil Vauban, entstanden auf einem rund 40 Hektar großen ehemaligen Kasernengelände der französischen Streitkräfte, ist nach dem Prinzip Nachhaltigkeit geplant und umgebaut worden. Solaranlagen sind Standard, Niedrigenergiebauweise - mit einem Verbrauch von 65 Kilowattstunden pro Quadratmeter - war Pflicht. Viele Gebäude erreichen sogar das Energieniveau von Passivhäusern (15 Kilowattstunden pro Quadratmeter) oder erwirtschaften ein Energie-Plus. Vauban produziert mit Photovoltaikanlagen und einem Blockheizkraftwerk etwa 1,1 Millionen Kilowattstunden und damit mehr Strom als es selbst benötigt.

Im nahen Littenweiler gibt es das erste Fußballstadion mit Solarkollektoren, das mit 2.200 Quadratmetern Solarkollektoren 275.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr gewinnt.

Horst (Quelle BPA, FAZ, BMW) (26.-30.07.2014)

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