Unsere Daten sind so unsicher wie nie zuvor

„Die Kontrolle über unsere Daten ist uns längst entglitten“,  schreibt Stefan Tomik in einem Kommentar in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Wenn selbst ein Weltunternehmen wie Sony seine Kundendaten nicht vor Hackern schützen kann, wer kann es dann?“


„Keiner Diskussion über Datenschutz mangelt es an guten Ratschlägen für die Verbraucher: Sich umfassend informieren. Die Anbieter genau ansehen. Im Zweifel nachfragen oder Abstand nehmen.“ Und der Autor fragt: „ Aber wie praktikabel ist das? Die Technik verändert sich so schnell, dass der Laie nicht mehr mithalten kann.“


Nutzungsbedingungen seien lang, kompliziert und nur mit technischem Sachverstand zu entschlüsseln. Netzwerke wie Facebook änderten ihre Bestimmungen dauernd, eine Hotline gebe es nicht. „Und selbst wer sich für die höchsten Datenschutzeinstellungen entschied, war nicht davor gefeit, dass seine Daten an Dritte weitergegeben wurden, was im vergangenen Oktober Aufsehen erregte. Natürlich bleibt es möglich, aus Facebook auszusteigen. Aber der Preis dafür wäre hoch, wenn der ganze Freundeskreis dort mitmacht. Facebooks faktisches Monopol wirkt wie eine Falle.“


„Die Verantwortung für den Datenschutz lässt sich nicht auf den Verbraucher abschieben“, stellt Stefan Tomik fest. „Keinem Restaurantbesucher würde zugemutet, vor dem Mahl zunächst die Küche zu inspizieren und Hygienevorschriften zu überwachen. Wir müssen uns darauf verlassen können, dass Aufsichtsbehörden das tun und sich dabei auf gute Gesetze stützen können. Beim Datenschutz liegt genau hier das Problem.“


Die Datenschutzbehörden seien dramatisch unterbesetzt und überfordert, meint der Autor – meine Erfahrungen bestätigen das eklatant. Eine Reform des Bundesdatenschutzgesetzes  sei dringend notwendig.
Horst (FASZ 1.05.2011)

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