Einige historische Aspekte zum Thema Jugendkriminalität

Unter historischen Aspekten gesehen gibt es die Jugendkriminalität seit es gesellschaftliche Strukturen gibt. In der Vergangenheit waren es überwiegend männliche Kriminelle, welche von sich reden machten, was ebenfalls mit den bestehenden gesellschaftlichen Strukturen zusammenhing.

Im 17. und 18. Jahrhundert rekrutierten die Spanier und Niederländer gezielt die vierten und fünften Söhne von Großfamilien, weil diese als besonders brutal und draufgängerisch galten. Während der Industriellen Revolution – aber auch schon davor – waren es häufig Hunger und Armut, die Jugendliche zu Dieben machten. In den sozialkritischen Romanen von Charles Dickens waren es von erwachsenen Kriminellen gelenkte Jugendbanden, – zumeist Waisenkinder – welche wohlhabende Leute ausraubten oder in ihre Häuser einbrachen. In der „klassischen Kriminologie“, die noch bis ins 20. Jahrhundert hinein als Maßstab galt, ging es einzig um Schuld und Sühne. Entsprechend drastisch waren die Strafen. Im England des 18. Jahrhunderts konnte man für einen gestohlenen Laib Brot gehängt werden.

An den Ursachen, die zur Jugendkriminalität führen, dürfte sich Laufe der Jahrhunderte wenig geändert haben. Perspektivlosigkeit innerhalb der bestehenden Ordnung, materielle Not, fehlende Bildung; daraus resultierend ein stark unterentwickeltes Selbstwertgefühl, ab er auch das Gefühl der Ausgrenzung, was schließlich zu Aggression und Gewaltbereitschaft führt.
Heinz

Weitere Beiträge zur Jugendkriminalität in den Rubriken der einzelnen Länder.

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