Entwicklung alternativer Energien in Luxemburg
Luxemburg hat das Ziel, 11 ,Prozent Erneuerbare Energie bis zum Jahr 2020 zu erzeugen oder zu nutzen. Derzeit erfolgt die Förderung von Strom aus Erneuerbaren Energien vor allem durch eine Preisregulierung in Form einer Einspeisevergütung. Darüber hinaus werden Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien durch Subventionen gefördert. Privatpersonen, die kleine Solaranlagen betreiben, haben ferner einen Anspruch auf steuerliche Begünstigungen.
Der weitaus größte Teil des Energiebedarfs wird noch durch Importe gedeckt. In den letzten Jahren wurde sowohl von gewerblicher Seite als auch von Privathaushalten jedoch viel in alternative Energien investiert. So ist Luxemburg z. B. der europäische Rekordhalter in installierter Photovoltaikleistung pro Kopf der Bevölkerung. Wind und Biogasanlagen sind auf dem Vormarsch.
Fotovoltaik-Unternehmen gegründet
Das Luxemburger Energieversorgungsunternehmen Enovos hat Anfang März 2010 wort.luzusammen mit dem Schweizer Energie-Unternehmen Avelar Energy Group 61 Millionen Euro in die Gründung einer Firma für Fotovoltaik-Anlagen im Süden Europas investiert. Firmensitz des Jointventures mit dem Namen “Aveleos S.A.” ist Luxemburg.
Ziel des Unternehmens ist die Entwicklung, der Betrieb und die Vermarktung von Fotovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 95 Megawatt (MW) in Italien und Frankreich. Enovos Luxemburg ist mit 59 Prozent (36 Millionen Euro Investitionshöhe) an der neuen Firma beteiligt, der Schweizer Partner investierte 25 Millionen Euro und erhält 41 Prozent Beteiligung. Sowohl von den attraktiven Einspeisetarifen als auch von der hohen Sonnenintensität in diesen Ländern erhofft man sich ein profitables Geschäft. Im November 2009 hat Enovos Luxembourg bereits einen Fotovoltaik-Park mit 6 MW in Betrieb genommen.
Der Energieversorger Enovos ist durch die Fusion der luxemburgischen Energieversorger Cegedel, Soteg und der deutschen SaarFerngas entstanden. Der Zusammenschluss der Energieversorger ist für das Großherzogtum und die Großregion ein großer Schritt zur Sicherung der zukünftigen Energieversorgung. Im neuen Konzern ist der Luxemburger Staat mit 39 Prozent Hauptaktionär.
Das Pumpspeicherwerk Vianden
Das luxemburgische Pumpspeicherwerk Vianden ist mit einer Nennleistung von 1096 Megawatt (MW) das größte Pumpspeicherwerk in Europa. Es wurde von 1954 bis 1964 gebaut und geht auf Planungen aus dem Jahr 1925 zurück. Das Werk besteht aus einem Stausee an der Our, aus zwei Oberbecken auf 509 m Höhe, einer unterirdischen Kavernenhalle und einem System von Druckrohren. Es dient der Speicherung von Energie.
Das Prinzip des Pumpspeicherwerks ist es, bei Spitzenverbrauch schnell zusätzlich Strom produzieren zu können. Das Wasser schießt dann durch zehn Turbinen, die mit Generatoren Spitzenstrom produzieren. In den verbrauchsschwachen Zeiten wird das Wasser in den Speicher hochgepumpt, um für die Erzeugung von Strom in Spitzenzeiten zur Verfügung zu stehen.
In einer großen Maschinenhalle befinden sich neun der 10 Maschinengruppen, die neben der Turbine einen Generator und eine Pumpe umfassen. Die Turbinen erzeugen jeweils eine Leistung von 100 MW. Die zehnte Maschine wurde erst 1970 in einem Seitental gebaut. Sie hat eine Leistung von 196 MW.
Gerd/wp
(Quellen: greng.lu, BMU, wort.lu, wikipedia, AA)