Computer für Senioren?
Die Computertechnik entwickelt sich in atemberaubendem Tempo weiter. Die Computer werden immer leistungsfähiger, aber auch immer komplizierter. Sie haben immer bessere Grafikkarten und eine Speicherkapazität, mit der man vielleicht sogar eine Atomrakete programmieren könnte. Aber Senioren haben keine Raketen, doch sie müssen den ganzen technischen Aufwand mitbezahlen. Das war das Motiv für unsere Anfrage an den Media Markt. Doch das war gar nicht so einfach.
Wir suchten nach dem Zufallsprinzip den Media Markt in Hannover aus und
fragten:
„Warum gibt es für die älteren Menschen keine einfach zu bedienenden und
technisch nicht überdimensionierte Computer? Viele Seniorinnen und
Senioren können sich mit dem PC nicht anfreunden, weil er für sie so
schwierig zu bedienen ist. Dadurch verzichten sie aber zwangsläufig auf
die immer wichtiger werdenden Angebote und Anforderungen des
öffentlichen Lebens.“
Viele ältere Menschen würden gern eine Computer benutzen, um Briefe und Emails zu schreiben, Nachrichten und Fotos der nahen Verwandten zu empfangen, Waren zu bestellen, im Internet Angebote anzusehen usw. Aber sie spielen keine Ballerspiele, sie brauchen keine Festplatte mit 500 oder 1000 GB.
Da man auf den ganzen technischen Aufwand und Schnickschnack verzichten kann, müsste es doch möglich sein, einen solchen PC zu einem günstigen Preis anzubieten – auch wenn die Stückzahlen nicht so groß sind.
Aus Hannover erhielten wir die Antwort, wir sollten uns an die Media Markt Management GmbH in Ingolstadt wenden. Von dort wurden wir beschieden, jeder der Media Märkte sei eine eigenständige Gesellschaft und gestalte sein Sortiment weitgehend selbst. Wir wollten also unsere Anfrage an einen Media Markt in unserer Nähe zu richten.
Wir schickten unsere Anfrage daher am 20. Januar an den Lübecker Media
Markt. Sie wurde nicht beantwortet. Aber wir ließen nicht locker und
hakten telefonisch nach. Unsere Anfrage war – wie konnte es anders sein –
nicht aufzufinden. Aber der Leiter der Computerabteilung gab uns
Hoffnung. „Einen einfachen PC, wie sie ihn suchen, finden sie in unserer
nächsten Reklameanzeige.“ Und tatsächlich: Angeboten wird seit dem 26.
Februar ein sogenannter All-in-One-PC fürt 349 Euro angeboten, ein
platzsparender Computer, bei dem sich Monitor und PC im selben Gehäuse
befinden. Dieser abgespeckte PC mit kleinem Prozessor und einfacherer
Grafikkarte hat einen kleineren Arbeitsspeicher (1024 MB) als die großen
Geräte und eine Festplatte von 160 GB, für die üblichen Erfordernisse
völlig ausreichend. Filme kann man damit allerdings nicht ansehen.
Immerhin.
Horst