Fachtagung „Internationale Altenpolitik- Weltweites Engagement für und mit älteren Menschen“

Bericht über die
Fachtagung „Internationale Altenpolitik- Weltweites Engagement für und mit älteren Menschen“
am Dienstag, den 27.06.2017 in Bonn,im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Warum Internationale Altenpolitik: In 2015 waren etwa 700 Millionen Personen, bezogen auf die Weltbevölkerung, über 60 Jahre alt, und die Alterspyramide nimmt zu. Und es gibt aktuelle Anlässe: In 2002 wurde in Madrid der zweite Weltaltenplan der Vereinten Nationen verabschiedet (http://www.unece.org/population/mipaa.html). Die UN-Regionalkommision UNECE  überprüft nun in diesem Jahr die Umsetzung. Im September 2017 gibt es dazu ein NGO-forum in Lissabon.

Die Fachtagung wurde von Silke Leicht, von der BAGSO organisiert. Frau Leicht war auch die Moderatorin der Veranstaltung. Eine Vertretung vom BMFSFJ war auch dabei: Barbara Wurster, ebenso sprach die Vorsitzende des NGO-commitee on ageing, Gertraud Daye aus Wien. Wien ist eine der drei UNECE-Sitze neben Genf und New York.

 Drei Organisationen Älterer Menschen in Europa stellten ihre Programme vor. EWSA (http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/176929/europaeischer-wirtschafts-und-sozialausschuss-ewsa) durch Renate Heinisch: Es gibt hier acht Fachgruppen. Übrigens ist Estland besonders fortschrittlich in Gesundheitspolitik. Die AGEplatform europe (http://www.age-platform.eu/about-age)  durch die Gründerin dieser platform, Heidrun Mollenkopf. Hier sind 145 Organisationen aktiv ähnlich wie die BAGSO, aber auf europäischer Ebene. Sie kümmern sich besonders um die Rechtssituation. Die Eurocarers (http://www.eurocarers.org/)  wurden vorgestellt durch Hanneli Döhner. Eurocarers existiert seit 10 jahren. Ihre Themen sind nicht nur die Pflege sondern auch pflegende Angehörige, sowie  Forschungseinrichtungen. Grossbritannien ist diesbezüglich fortschrittlicher als Deutschland.

Am Nachmittag wurden praktischen Erfahrungen durch drei Gruppen präsentiert: für die polnische Senioren-Union von Janusz  Marszalek, aus Ausschwitz. Kerstin Zippel berichtete für HelpAge (http://www.helpage.de/ueberuns.php) mit Sitz in Osnabrück und ist international tätig seit 2005. Willy Knecht berichtete über EWA3/Misereor (https://www.misereor.de/mitmachen/engagieren/aktionskreis-ewa-3/) ehrenamtliche Tätigkeit in Tansania.

Es folgte ein Workshop mit Impulsen zu den Themen Diskriminierung, Partizipation und Gewalt. Seit 2006 gibt es in Deutschland ein Gesetz zur Altersdiskriminierung. Die Impulse gaben Rainer Stocker von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Barbara Eifert vom Institut für Gerontologie an der TU Dortmund; sie plädierte für eine echte Partizipation, und die Juristin Gisela Zenz  von der interdisziplinären Alterswissenschaft an der Goethe-Universitaet Frankfurt: 70% der Pflegepatienten werden zu hause gepflegt. Wichtig wäre eine Prävention der Gewalt. Es stellt sich die Frage, ob es in Parallele zu dem Kinderschutzgesetz ein Alterschutzgesetz geben könnte, wie in der WHO schon angestoßen. Die Themenimpulse wurden dann in einem world cafe diskutiert, wobei an mehreren Thementischen jeweils ca 5 Personen ihre Meinung auf  Zetteln niederschrieben. Danach folgte ein Bericht über die Ergebnisse dieses world Cafés und eine Diskussion, die  auf Grund der begrenzten Zeit zu kurz kam.

Barbara Heinze.

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