Auffahrunfälle jetzt in der Diskussion

Nachdem ViLE-Lübeck Anfang Februar die Bundestagsfraktionen um Stellungnahmen zu den schrecklichen Unfällen aufgefordert hatte, die auf den Autobahnen durch das Auffahren von Fernlastzügen auf Stauenden entstehen,  ist jetzt auch eine Diskussion in den Medien entstanden. Die FAZ und der Spiegel berichten ausführlich über die Zunahme dieser Unfälle und ihre Ursachen.

So wird mitgeteilt, dass die  Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bayern die Auffahrunfälle untersucht und eine deutliche Zunahme festgestellt haben.  Wohl auch eine Folge des immer stärkeren Lastwagenverkehrs. So stieg die Fahrleistung mautpflichtiger Lkw auf deutschen Autobahnen 2013 von 27 Milliarden Kilometer bis 2016 auf 32 Milliarden Kilometer.

Die FAZ nennt als eine Ursache das Kolonnenfahren der Lastzüge und zitiert den Unfallforscher Siegfried Brockmann:  Die starren bei immer gleicher Geschwindigkeit nach vorne, ohne dass etwas passiere. Schon nach 15 Minuten nehme die Aufmerksamkeit deutlich ab. Zum Unfall komme es, wenn dem Fahrer die Augen zufielen oder er sich ablenke und zum Beispiel aufs Smartphone gucke.

Laut FAZ kontrollierten vergangene Woche in Nordrhein-Westfalen 1000 Polizisten fast 1800 Lastwagen sowie Busse und deren Fahrer. In mehr als der Hälfte der Fälle wurden Verstöße festgestellt, wie das dortige Innenministerium sagt. Meistens ging es um zu geringen Abstand.

Ursache ist in der Mehrzahl der Fälle das Abschalten der Notbremssysteme, die von den Fahrern als hinderlich angesehen werden.

Die Versicherungskonzerne verzeichneten 2016 rund 600 Millionen Euro Haftpflichtschäden. Die Zahl der tödlich verunglückten Lasterinsassen stieg im vergangenen Jahr um gut ein Fünftel.

Wirkungsvolle Maßnahmen hat die bisherige Bundesregierung nicht unternommen, sondern sich hinter dem Vorwand versteckt, man benötige eine europaweite Regelung. Auch die fünfmonatige Pause bis zur Bildung einer neuen Koalition blieb ungenutzt.

Horst Westphal (09.03.2818, Quellen FAZ, Spiegel)

Zurück