Ein originelles Museum an der Ostsee

Wie kommt ein Schiff in die Flasche? Das wollte die Gruppe ViLE-Lübeck am 13. Juli 2012 in Mecklenburg ergründen. Im Ostseebad Boltenhagen wurden wir fündig.

Man musste schon ein bisschen suchen, um das kleine, verwunschen aussehende Haus an der Ostseeallee zu finden, über dessen Holztor die Worte „Seefahrt ist not“ eingeschnitzt sind.
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Hier wohnt Jürgen Kubatz (69), und hier befinden sich seine Werkstatt und sein originelles Buddelschiffmuseum.

Jürgen Kubatz baut Schiffsmodelle und Buddelschiffe seit fast 40 Jahren. In Berlin geboren und im Vogtland aufgewachsen, hat er sich schon früh für die Seefahrt begeistert und bereits im Kindesalter begonnen, seine ersten Schiffsmodelle zu bauen.

Um zur Seefahrt zu kommen, gab es in der früheren DDR nur einen Weg, die Bewerbung zur „Volksmarine“. Kubatz wurde also Matrose. Später konnte er zur Handelsmarine wechseln. Die alte Uniform steht im Museum.
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Das mecklenburgische Ostseebad Boltenhagen wurde sein Wohnsitz, Segeln und Tauchen seine Leidenschaft. Doch immer beschäftigte er sich auch mit dem Bau von Schiffsmodellen und mit der kniffligen Herausforderung, Schiffe in eine Glasflasche zu zwängen.

Was er am Buddelschiffbau schätzt, wie viele Modelle in seinem Museum zu sehen sind und was  ein Modell kostet, erläutert Jürgen Kubatz auf dem nächsten Video

Eines seiner Meisterstücke ist ein breiter Kabelleger, der in kleinen Stücken durch den Flaschenhals geschoben und in der Flasche zusammengesetzt wurde. Rund 450 Arbeitsstunden hat er dafür gebraucht. Anschließend zeigte er unter dem Kirschbaum in seinem Garten seine größte Arbeit, eine komplette Segelschiffswerft in einer Flasche.
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 „Wir sind sehr wenige geworden“, erzählte er. Daher gibt er  Jugendlichen Unterricht in seiner Kunstfertigkeit, damit der Buddelschiffbau nicht ausstirbt.

 Ein Blick auf seine Arbeit und seine Werkstatt, Video


Besuchen kann man sein Museum, das auch Schiffszubehör und viele andere maritime Gegenstände enthält, kostenlos.
Nur ein kleiner  Spendenkasten steht am Ausgang. Und die Arbeit geht nicht aus. Interessenten kommen von weit her, um sich ein ganz bestimmtes Schiff in eine Buddel bauen zu lassen.

Horst

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