Gespräch mit einer Bundestagsabgeordneten

Nach der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag gehören erstmals zwei Vertreterinnen aus Lübeck dem Parlament an. Nach einem Besuch von Gabriele Hiller-Ohm (SPD) war am 20.Juni die CDU-Bundestagsabgeordnete Alexandra Dinges-Dierig Frühstücksgast bei der Gruppe ViLE-Lübeck.

Die gebürtige Lübeckerin ist Neuling im Bundestag und berichtete zunächst über ihren beruflichen und politischen Werdegang.
  Alexandra Dinges-Dierig

Nach dem Studium der Volkswirtschaft schloß sie ein Studium als Diplom Handelslehrerin ab. Es folgte Lehrtätigkeit. Ihr Schwerpunkt wurde die Bildungspolitik - zunächst als Referentin im Kultusministerium Baden–Württemberg, danach als Leiterin des Ministerbüros im Kultusministerium Hessen und danach als Leiterin des Landesinstitutes für Schule und Medien in Berlin. Sie folgte einem Ruf nach Hamburg und war dort von 2004 bis 2009 Kultursenatorin. 2103 wurde sie für den Wahlkreis Lübeck (per Liste) in den Bundestag gewählt.

Ihre Schwerpunkte im Bundestag: Sie ist Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Gesundheit sowie Arbeit und Soziales und im Unterausschuss Kommunales.


Wir wollten wissen, was sie konkret für Lübeck in Berlin tut und ob es auch mit der SPD Abgeordneten Hiller- Ohm zur Zusammenarbeit kommt. Letzteres sei der Fall, wie sie bestätigte.

Im dem Gespräch wurde deutlich, dass ihr Einsatz für Lübecker Interessen vor allem im wirtschaftspolitischen Bereich liegt. An verschiedenen Beispielen machte sie deutlich, wie schwierig es in Lübeck ist,  bei den anderen Parteien und wichtigen Wirtschaftsorganisationen überhaupt Gespräche zu führen bzw. Überzeugungsarbeit zu leisten. Dabei betonte sie insbesondere, dass Lübeck im norddeutschen Kontext nur Chancen hat, sich zu entwickeln, wenn es bereit ist, mit den umliegenden Kreisen eng und nicht arrogant zusammenarbeitet. Nicht nur die Stadt sondern auch die IHK muss da aktiver werden. Die bisherigen wirtschaftspolitischen Akteure sich öffnen.

Sie kritisierte. dass die Wirtschaft den geplanten Belttunnel zwischen Dänemark und Fehmarn zwar begrüßt, aber nicht die Gefahr sieht, dass der erwartete starke Güterzugverkehr an Lübeck vorbeirollt, ohne Lübeck einen Nutzen zu bringen. Dinges-Dierig befürwortet ein Eisenbahnkreuz Lübeck, damit Waren aus Skandinavien mit dem Ziel Neue Bundesländer und Berlin nicht den Umweg über den Flaschenhals Hambúrg nehmen müssen.

Nach einem fast zweistündigen intensiven Gespräch mit durchaus auch unterschiedlichen Positionen verließ die Abgeordnete uns mit der Zusage, bei einer von ViLE-Lübeck geplanten Berlin Reise für Gesprächstermine mit Ministerien und auch Diplomaten behilflich zu sein.

Text: Axel/Horst, Fotos: Axel (27.06.2014)

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