Gift in unserem Trinkwasser!

Wir hatten die Bundestagsabgeordnete gebeten, einem Problem nachzugehen, das wie folgt zu beschreiben ist:  
Ein Test des ZDF bei zwei Hamburger-Imbißketten ergab, so hieß es in e9inem Bericht, dass das dort verkaufte Colagetränk das giftige Medikament Gadolinium (Gd) enthielt. Als Ursache wurde gesagt, die Schnellrestaurants erhalten die Cola als Konzentrat, das sie mit Leitungswasser mischen.

Woher also kommt das Gadolinium? Man fand es in dem Leitungswasser mehrerer getesteter Großstädte.
Als Ursache wurde angegeben, dass Krankenhäuser das bei Untersuchungen verwendete Mittel einfach als Abwasser entsorgen. Es wird aber in den Klärwerken nicht abgebaut und gelangt in den Trinkwasser-Kreislauf.
Die Bundestagsabgeordnete Alexandra Dingis-Dierig, die die Gruppe ViLE-Lübeck besuchte, griff auf unseren Wunsch unser Anliegen auf und teilte uns mit, dass das Bundesumweltamt zu der Frage Stellung genommen habe.

Das Bundesumweltamt schrieb:

„Gd ist ein natürliches Element, das den so genannten Seltenerden zugerechnet wird. Es kommt in Gesteinen vor und ist nicht wasserlöslich. Für die Verwendung in MRT-Kontrastmitteln wird es durch so genannte Liganden in eine wasserlösliche und ungiftige Form gebracht. Der Komplex ist dann thermodynamisch sehr stabil, damit im Körper des Menschen keine Verstoffwechselung stattfindet.

MRT-Kontrastmittel beeinflussen die MRT-Relaxationszeit je nach Untersuchungsziel in einer pathologischen Region oder in gesundem Gewebe und führen so zu einem stärkeren Kontrast, der dann bei der Auswertung der MRT-Bilder besser erkannt werden kann.

Durch Liganden wird Gd für den Einsatz als MRT-Kontrastmittel komplexiert und verliert so seine giftige Wirkung. Als Kontrastmittel bei Untersuchungen im Kernspintomographen werden Gd-Verbindungen intravenös injiziert.
Aufgrund seiner Stabilität kann nach der Behandlung mit Röntgenkontrastmitteln Gd mit den menschlichen  Ausscheidungen über die Kläranlagen in Gewässer gelangen. In Trinkwasser, das aus Oberflächengewässern mithilfe von Uferfiltration gewonnen wird, können Gd-Konzentrationen im Nanogramm pro Liter-Bereich nachgewiesen werden. Die Trinkwasserkommission am Umweltbundesamt sah nach ihren Beratungen keinen Anlass, für Gd haltige MRT-Kontrastmittel im Trinkwasser einen Grenzwert zu empfehlen.

Da MRT-Kontrastmittel sehr stabil und gleichzeitig sehr gut wasserlöslich sind, sind die Kläranlagen nicht in der Lage, diese Substanzen ausreichend herauszufiltern. Die im Menschen gezielt eingesetzten Dosen sind unvergleichlich höher, um die gewünschten Effekte zu erzielen, und werden dabei als unbedenklich angesehen. Die Konzentrationen, die vereinzelt im Trinkwasser nachgewiesen wurden, sind gesundheitlich nicht relevant.

MRT-Kontrastmittel werden heutzutage nicht nur stationär verabreicht. Ambulante Behandlungen nehmen immer mehr zu. Daher würde eine gesonderte Behandlung der Krankenhausabwässer nicht zu dem erwünschten Effekt führen. Die derzeitigen Belastungen werden zwar beobachtet, sind allerdings auch nicht besorgniserregend. Weitere Maßnahmen sollten jedoch aus Vorsorgegründen diskutiert werden.“

IIst das eine Verharmlosung? Wir können es nicht beurteilen und haben das ZDF um eine Stellungnahme gebeten. Sie schickte uns am 15. Juli Lena Gast von der Berliner Firma Story House Productions, die die Sendung im Auftrag des ZDF hergestellt hatte:

„Wir können die Beschreibungen des Umweltbundesamtes bestätigen: Gadolinium ist ein Metall der Seltenen Erden, das pharmazeutisch bei Magnetresonanztomographien eingesetzt wird. In der eingesetzten chemischen Verbindung und in den von uns nachgewiesenen Konzentrationen ist Gadolinium ungefährlich.

Allerdings ist das Element Gadolinium ein Indikator für anthropogene Verunreinigungen (sog. abwasserbürtige Stoffe), wenn – wie in unseren Proben – die Konzentration im Verhältnis zu den anderen Elementen der Seltenen Erden auffällig hoch ist.
Die nachgewiesenen Abweichungen legen nahe, dass sich auch andere Medikamentenrückstände im Leitungswasser befinden. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind auch diese Konzentrationen von Medikamentenrückständen im Leitungswasser für Menschen unbedenklich. Es ist jedoch laut unseres Experten, Prof. Michael Bau von der Jacobs University Bremen, nicht auszuschließen, dass in den nächsten Dekaden gesundheitsbedenkliche Konzentrationen von Medikamentenrückständen erreicht werden.“

Horst (02. und 16.07.2014)


Kommentar von Andrea Rudolphi |

Vielen Dank an Horst, der dieses Thema aufgegriffen hat ! Ich möchte dem Beitrag etwas hinzufügen: Die Chelatbindung von Gadolinium ist alles andere als stabil. Wenn es zum Beispiel im Klärwerk mit Eisen (Eisenfällung) in Kontakt kommt, kann es sich aus seinem Chelatkomplex lösen und liegt dann in seiner freien -hochtoxischen- Form vor (!) Die Verharmlosung dieser Substanz ist den lukrativen Einnahmen durch MRT-Untersuchungen geschuldet, behaupte ich. Neben Eisen gibt es übrigens noch etliche andere Faktoren, die zu einer Lösung aus dem Chelat führen können. Und das nicht nur im Trinkwasser, sondern auch im Körper, während oder nach einer kontrastmittelgestützen Untersuchung im
MRT. Kann man alles nachlesen, mehr würde diesen Rahmen sprengen.
Andrea

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