von Clemens Thelen
		 
		
		
		canossa 2006
		Dem Zeitalter des 
		Investiturstreits ist im Jahr 2006 in Paderborn eine groß angelegte 
		kunst- und kulturhistorische Ausstellung gewidmet, zu deren 
		Verwirklichung sich die Stadt Paderborn, das Erzbistum Paderborn und der 
		Landschaftsverband Westfalen-Lippe in einer Ausstellungsgesellschaft 
		zusammengefunden haben. 
		Die Schirmherrschaft für »Canossa 1077 – Erschütterung der Welt« 
		hat Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler übernommen.
		
		
		Der Gang nach ...
		Im so genannten Zeitalter des 
		Investiturstreits – dem 11. und frühen 12. Jahrhundert – ist das wohl 
		berühmteste Ereignis dieser Epoche – der sprichwörtlich gewordene 
		Bußgang des deutschen Herrschers Heinrichs IV. 1077 nach Canossa – 
		Ausgangspunkt des Ausstellungskonzeptes.
		Die Auseinandersetzungen zwischen Herrscher und Papst, die sich an der 
		Frage der Einsetzung der Bischöfe entzündeten und im Bannspruch des 
		Papstes Gregors VII. und dem Bußgang des Herrschers kulminierten, sind 
		aber nur ein Aspekt dieser Epoche weit reichender Veränderungen und 
		Reformen, die alle Bereiche der mittelalterlichen Gesellschaft betrafen.
		
		Ausstellung
		
		
		Der Ausstellungsrundgang besteht 
		aus 
		drei großen Einheiten:
		Im 
		Museum in der Kaiserpfalz 
		stehen zunächst die Exponenten des Konfliktes – Herrscher und Papst – 
		und die zwischen diesen beiden Kräften nach Neuorientierung strebenden 
		Bischöfe im Mittelpunkt der Betrachtung.
		Im 
		Diözesanmuseum werden dem 
		Besucher neben den religiös-geistigen Wurzeln und Wegen der Reform 
		anhand bedeutender Werke der Buchmalerei, der Skulptur, der 
		Elfenbeinschnitzerei und der Goldschmiedekunst wesentliche Aspekte der 
		Kunst am Aufgang der Romanik nahe gebracht.
		Die dritte Sektion des Rundganges, in der 
		Städtischen Galerie, 
		widmet sich dem Nachleben der Ereignisse von Canossa bis in die heutige 
		Zeit.
		
		Die Initiatoren
		„Der Name Canossa ist uns geläufig, jedoch sind die Vorstellungen, die 
		sich damit verbinden, nur sehr vage. Heute steht die Redensart »nach 
		Canossa gehen« allgemein für eine unangenehme Aufgabe, der man sich 
		stellen muss. Sie hat sich verselbständigt und ganz vom historischen 
		Wurzelgrund gelöst. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, das 
		Ereignis in die historischen Zusammenhänge seiner Zeit einzubinden, um 
		von diesem aus ein umfassendes kunst- und kulturhistorisches Panorama 
		der wichtigen Epochenschwelle am Aufgang der Romanik zu zeichnen.“
		
		Link
		www.canossa2006.de  
		Ausstellung: 21.7. – 5.11.2006 in Paderborn
		Eintritt: 9 bzw. 6 Euro (ermäßigt)
		Öffentliche Führung: 3 Euro
		Öffnungszeiten:  Dienstag bis Sonntag 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr, Montag 
		geschlossen