Ausgabe Nr. 35                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
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„Canossa 1077“ – Eine Ausstellung

 

                                                                        von Clemens Thelen


 

canossa 2006
Dem Zeitalter des Investiturstreits ist im Jahr 2006 in Paderborn eine groß angelegte kunst- und kulturhistorische Ausstellung gewidmet, zu deren Verwirklichung sich die Stadt Paderborn, das Erzbistum Paderborn und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe in einer Ausstellungsgesellschaft zusammengefunden haben.
Die Schirmherrschaft für »Canossa 1077 – Erschütterung der Welt« hat Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler übernommen.

Der Gang nach ...
Im so genannten Zeitalter des Investiturstreits – dem 11. und frühen 12. Jahrhundert – ist das wohl berühmteste Ereignis dieser Epoche – der sprichwörtlich gewordene Bußgang des deutschen Herrschers Heinrichs IV. 1077 nach Canossa – Ausgangspunkt des Ausstellungskonzeptes.
Die Auseinandersetzungen zwischen Herrscher und Papst, die sich an der Frage der Einsetzung der Bischöfe entzündeten und im Bannspruch des Papstes Gregors VII. und dem Bußgang des Herrschers kulminierten, sind aber nur ein Aspekt dieser Epoche weit reichender Veränderungen und Reformen, die alle Bereiche der mittelalterlichen Gesellschaft betrafen.


Ausstellung

Der Ausstellungsrundgang besteht aus drei großen Einheiten:
Im Museum in der Kaiserpfalz stehen zunächst die Exponenten des Konfliktes – Herrscher und Papst – und die zwischen diesen beiden Kräften nach Neuorientierung strebenden Bischöfe im Mittelpunkt der Betrachtung.
Im
Diözesanmuseum werden dem Besucher neben den religiös-geistigen Wurzeln und Wegen der Reform anhand bedeutender Werke der Buchmalerei, der Skulptur, der Elfenbeinschnitzerei und der Goldschmiedekunst wesentliche Aspekte der Kunst am Aufgang der Romanik nahe gebracht.
Die dritte Sektion des Rundganges, in der
Städtischen Galerie, widmet sich dem Nachleben der Ereignisse von Canossa bis in die heutige Zeit.

Die Initiatoren

„Der Name Canossa ist uns geläufig, jedoch sind die Vorstellungen, die sich damit verbinden, nur sehr vage. Heute steht die Redensart »nach Canossa gehen« allgemein für eine unangenehme Aufgabe, der man sich stellen muss. Sie hat sich verselbständigt und ganz vom historischen Wurzelgrund gelöst. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, das Ereignis in die historischen Zusammenhänge seiner Zeit einzubinden, um von diesem aus ein umfassendes kunst- und kulturhistorisches Panorama der wichtigen Epochenschwelle am Aufgang der Romanik zu zeichnen.“


Link
www.canossa2006.de 
Ausstellung: 21.7. – 5.11.2006 in Paderborn
Eintritt: 9 bzw. 6 Euro (ermäßigt)
Öffentliche Führung: 3 Euro
Öffnungszeiten:  Dienstag bis Sonntag 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr, Montag geschlossen