Frederic Vester:
Denken, Lernen, Vergessen
Was geht
in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn, und wann lässt es uns im
Stich?
von Horst Glameyer
Viele
Antworten auf drei Fragen.
In seiner
‚Vorbemerkung zur Neubearbeitung der Taschenbuch-Ausgabe‘ schreibt
Frederic Vester (1925-2003) im Jahre 2001: „Dieses Buch beruht auf der
im Februar und März 1973 ausgestrahlten Fernsehserie >Denken, Lernen,
Vergessen< und hat dennoch nichts an Aktualität verloren.“ Im März 2004
erschien die 30. Auflage im Deutschen Taschenbuch Verlag, München.
In einfacher Sprache, reich illustriert und überaus spannend wie
unterhaltsam geschrieben beantwortet der vielfach ausgezeichnete Autor,
u.a. mit dem Adolf-Grimme-Preis 1974, die drei Fragen im Untertitel
seines Buches.
Wie arbeitet unser Gedächtnis?
Prof. Vester unterscheidet zwischen dem Ultrakurzzeitgedächtnis, dem
Kurzzeitgedächtnis und dem Langzeitgedächtnis. Die Verweildauer eines
Gedankens im Ultrakurzzeitgedächtnis beträgt nur Sekunden. Wird er in
dieser Zeitspanne nicht mit anderem verknüpft, einer Assoziation, geht
er wieder verloren und gelangt nicht ins Langzeitgedächtnis. Mit diesem
Problem haben oft ältere Menschen zu kämpfen, während sie sich an weit
zurückliegende Ereignisse in ihrer Kindheit sehr deutlich erinnern
können. Mitunter aber erinnern wir uns noch nach Jahren an etwas völlig
Unwichtiges. Was geht da in unserem Gehirn vor sich?
Was geschieht beim Lernen?
Einerlei, was wir in unserem Gedächtnis speichern, immer sind alle
Sinne gleichzeitig daran beteiligt, ohne dass wir uns dessen bewusst
sein müssen. Gerüche, Geräusche, Lichtverhältnisse u. v. m., z. B. Lob
oder Tadel, wirken sich auf den Lernvorgang aus und können ihn fördern
oder behindern. Für alles gibt es eine Erklärung.
Wie entdecke ich meinen Lerntyp?
Kaum jemals hat uns weder in der Schule noch im späteren Leben
jemand gesagt, welcher Lerntyp wir sind. Oft wunderten wir uns
vielleicht, weshalb es diesem leichter fiel, sich etwas einzuprägen, als
jenem, der sich damit schwer tat. Frederic Vester macht uns nicht nur
mit den unterschiedlichen Lerntypen bekannt, sondern hilft uns anhand
von Test-Übersichten, den eigenen herauszufinden. Manche Enttäuschung
wäre uns vielleicht erspart geblieben, wenn Eltern, Lehrer und Freunde
mehr darüber gewusst hätten und darauf eingegangen wären.
Denken, Lernen, Vergessen< in der Alzheimer-Alternativ-Therapie.
„Wenn die gängige Medizin nicht hilft liegt das vielleicht daran,
dass sie nur am Körper und nicht am Menschen ansetzt.“ Unter dieser
Überschrift findet sich im Internet ein sehr lesenswerter Kommentar von
Adelheid v. Stösser vom Januar 2004 zu Frederic Vesters Buch, das als
Taschenbuch in 30. Auflage bei dtv für 8,50 € erschienen ist.
Link.
http://www.alzheimer-alternativ-therapie.de/FesterBuchbespr.htm
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