Demografischer Wandel als
Chance
von Hildegard Neufeld
Kongress in Berlin
Unter dem Titel
"Demografischer Wandel als Chance: Wirtschaftliche Potenziale der
Älteren" hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend gemeinsam mit der Europäischen Kommission am 17. und 18. April
einen europäischen Kongress in Berlin veranstaltet und veröffentlichte
hierzu folgenden Überblick:
Anlässlich der Eröffnung betonten die Bundesministerin für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, und der EU-Kommissar
für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit,
Vladimír Špidla, die Bedeutung der älteren Generation für Europa:
"Ältere Menschen können mit ihren Erfahrungen, ihrem Engagement und
nicht zuletzt mit ihrer Wirtschaftskraft einen wichtigen Beitrag zu
Wachstum und wirtschaftlicher Entwicklung leisten".
Botschaften
In ihrer Rede vor rund 400 Kongressteilnehmern aus allen
EU-Mitgliedsstaaten sagte Ursula von der Leyen: "Von dieser
Veranstaltung sollten folgende Botschaften ausgehen:
- Ältere Menschen sind ein Reichtum für unsere Gesellschaft. Sie haben
Kompetenzen und Potenziale.
- Ältere Menschen werden in unserer Gesellschaft gebraucht - wir wollen
sie gewinnen, für ein besseres Miteinander der Generationen, für
wirtschaftliches Wachstum und für Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt.
- Mit der "silver economy" kann sich Europa einen wachsenden,
lukrativen Markt erschließen und weltweit zum Trendsetter werden."
Potentiale
Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es, die wirtschaftlichen
Potenziale älterer Menschen stärker in den Blick zu nehmen und den
grenzüberschreitenden Diskurs in Europa fortzusetzen. Der Kongress
präsentierte Praxisbeispiele aus verschiedenen EU-Staaten, die zeigten,
welche Chancen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung der
demografische Wandel bieten kann.
So wurde deutlich, wie die Wirtschaft davon profitieren kann, wenn sie
ältere Menschen aktiv einbindet, etwa bei der Produktentwicklung oder in
der Unternehmensberatung. Die Praxisbeispiele zeigten, wie ältere
Menschen von guten Produkten und Dienstleistungen für mehr
Lebensqualität im Alter profitieren können, wenn Unternehmen ihre
Konsumwünsche und Bedürfnisse ernst nehmen. Namhafte Experten aus
Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft stellten ihre
Konzepte dazu vor.
Ältere Konsumenten
Ältere Menschen (60
Jahre und älter) verfügen bereits heute über einen beachtlichen Anteil
der Kaufkraft. Ihre Ausgaben betragen mit 316 Milliarden Euro jährlich
fast ein Drittel der Gesamtausgaben für den privaten Konsum. Dieser
Anteil wird bis 2050 rein demografisch bedingt mit 386 Milliarden Euro
auf mehr als 41 Prozent der Gesamtausgaben steigen. Das ergab eine
Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), gefördert
durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Potenziale nutzen
Die Potenziale des Alters gewinnen im Zuge des demografischen
Wandels immer mehr an Bedeutung. Die Menschen in Deutschland leben heute
über 30 Jahre länger als noch vor 100 Jahren. Bis zum Jahr 2030 wird -
bei sinkender Gesamtbevölkerungszahl - jeder dritte Bundesbürger älter
als 60 Jahre sein. Hauptgrund ist der medizinische Fortschritt. Und die
meisten Seniorinnen und Senioren haben die Chance, die gewonnen Jahre
bei guter Gesundheit aktiv zu gestalten.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat
zahlreiche Projekte ins Leben gerufen, die das Erfahrungswissen in
unserer Gesellschaft stärker unterstützen sollen. Dazu zählen unter
anderem das Bundesmodellprogramm "Generationsübergreifende
Freiwilligendienste". Mit dem Modellprogramm werden
generationsübergreifende Freiwilligendienste für alle Altersgruppe
erprobt und implementiert. Einsatzfelder sind beispielsweise Schulen,
Familien, Stadtteilzentren, stationäre Einrichtungen und Hospize.
Link:
http://www.bmfsfj.de/Politikbereiche/aeltere-menschen.html
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