Nobelpreise 2007 und Gentechnik |
von Roland Huber
Im Dezember werden die Nobelpreise überreicht: Für Physiologie und Medizin gehen sie an drei Genetiker. Unter den Preisträgern des alternativen Nobelpreises, der „Gegenveranstaltung“ von Ole von Uexküll, ist das kanadische Farmer Ehepaar Schmeiser. Beide sind 76 Jahre alt. Sie bekommen diesen Preis, weil sie sich gegen den Weltkonzern Monsanto wehren, der ihnen vorwirft, patentiertes Monsanto-Saatgut benutzt zu haben.
Ideologiefrei
In der Wochenzeitung „Die Zeit“ ist darüber eine informative Kontroverse zu finden.
Der Wissenschaftsredakteur Andreas Sentker titelt in der Nr. 42: „Die verhängnisvolle Botschaft des alternativen Nobelpreises“. Er warnt vor einer ideologisch begründeten Ablehnung der Gentechnik. Nicht jeder Einsatz der Gentechnik im medizinischen Bereich sei sinnvoll, und Gentechnik auf dem Acker sei nicht grundsätzlich böse.
Ganzheitlich
Ole von Uexküll ist der Executiv-Direkors der Stiftung, die den alternativen Nobelpreis vergibt. Er widerspricht Sentker in der Zeit-Ausgabe Nr. 44 und verlangt eine gesellschaftliche Sichtweise. Dann werde deutlich:
1. Der Hunger auf der Welt ist ein Gerechtigkeits- und ein Demokratieproblem.
2. Bisher ist kein Einsatz von grüner Gentechnik erkennbar, bei dem der Nutzen die ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Risiken überwiegt.
3. Die Einführung genveränderter Organismen ist irreversibel, das heißt nicht rückgängig zu machen.
Über das Farmerehepaar Schmeiser – TAZ-Artikel
http://www.taz.de/index.php?id=start&art=5525&id=
wissen-artikel&src=AR&cHash=42fc3a11a1
Die Stiftung für den alternativen Nobelpreis
http://www.rightlivelihood.org/schmeiser.html
Andreas Sentker in der Zeit Nr.42
http://www.zeit.de/2007/42/Glosse-42?from=rss
Ole von Uexküll in der Zeit Nr. 44
http://www.zeit.de/2007/44/N-Alternativer-Nobelpreis
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