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_ Inhalt
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_ _ Doris Becker
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_ _ Ruth Dassler
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_ _ Jutta Gotthart
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_ Anneliese Haas
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_ _ Erich Regula
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_ _ Hildegard Keller
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_ _ Lilo Nold
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_ _ M.&H. Schwiebert
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_ _ Brigitte Trojahn
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_ _ Agathe Wende
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Anneliese Haas

Stand:


Christstollen

>>zum Text "Wasserwecken"

Annelise Haas  
 17.5.2002

Die Besonderheit, in Dresen Christstollen zu backen, ist schon sehr alt. Manche Historiker verfolgen diese Tradition bis ins Jahr 1400. Im Ratsarchiv der Stadt Dresden ist der Christstollen bereits 1530 erwähnt.

Als Weihnachtsgebäck wurde er erstmalig 1421 am sächsischen Hofe überreicht. Dieser wurde aus Mehl, Hafer und Wasser hergestellt und unterstand dem kirchlichen Dogma. Da der Stollen, auch Striezel genannt, ohne Butter und Milch zubereitet wurde, war er ein fades Gebäck.

Der Geschmack der damaligen Festgebäcke dürfte uns heute kaum noch zusagen. Bis um das Jahr 1650 durfte, weil dem Weichnachtsfest das Adventsfasten vorausging, keine Butter zum Backen verwendet werden. Man müsste sich mit 01 begnügen. Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Albrecht wandten sich an den Papst mit der Bitte, das "Butterverbot~ aufzuheben. Diesem Ersuchen wurde stattgegeben, allerdings die Bedingung daran geknüpft, dass eine Buße gezahlt wurde, die auch zum Bau des Freiberger Doms benutzt worden ist.

In der Geschichte des Dresdner Christstollens haben auch religiöse Gesichtspunkte ihren Einfluss ausgeübt. So deutet die Formgebung des gerollten Stollens auf das in Windeln gewickelte und in der Krippe liegende Christkind hin.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich natürlich auch die Qualität und der Geschmack des Stollens geändert.

Der Christstollen in seiner derzeitigen Qualität, hat sich erst in unserem Jahrhundert mit steigendem Wohlstand in breiteren Bevölkerungskreisen herausgebildet und mit der Verarbeitung edler, hochwertiger Rohstoffe seinen hohen Stand erreicht. Schon vor dem zweiten Weltkrieg wurde der Christstollen in Blechschachteln über den Atlantik nach Nord- und Südamerika versandt.

Die Variationen der Rezepte sind vielseitig. Bei uns zuhause wurden die Stollen in der Adventszeit gebacken, schon allein der Duft beim backen war himmlisch. Dann wurden sie verpackt, an einen kühlen Ort gebracht und bis zu Weichnachten aufgehoben; dann waren sie aber auch erst richtig fein zum Verzehr.

Quelle: http://www.stollen-online.de


Wasserwecken

Die regionale Vielfalt beim Kleingebäck ist noch umfangreicher als beim Brot. Man schätzt in Deutschland an die 500 verschiedene Spezialitäten.

Für die geschichtliche Entwicklung der verschiedenen Formen unserer Kleingebäcke dienen die Opfergebäcke unserer Vorfahren als Vorbild. Das Christentum hat die Backformen übernommen und in ihren Klosterbäckereien weiter ausgebaut. Das älteste Weggli oder Weggen war ein Götteropfer und ist 3000 Jahre alt. Der Brotforscher Dr. Max Währen hat dies durch einen Fund belegt.

Am bekanntesten sind hierzulande die Wasserwecken, in Biberach mehr als Knautzawecka, und in Reutlingen als Kimmicher bekannt. Sie werden in einer extra runden Form, die zuvor ins Wasser getaucht wurde, in den Ofen eingeschossen. Kenner der Materie formen sie mit der Hand und schießen sie mit der "Einlaibschüssel", also dem runden Schieber in dem die Bauernbrote eingeschoben werden, in den Ofen. Denn dann können sie sich erst so richtig entfalten. Keine Form ähnelt der anderen, und jede hat einen knusprigen "Knautz" auf der Seite.

Bei uns waren die Wecken bis um die Jahrhundertwende reiner Luxus. Unter der Woche gab es Brot und am Wochenende das beliebte Kranzbrot. Der Wasserwecken wurde bevorzugt aus Dinkelmehl hergestellt. Hingegen man heute Weizenmehl verwendet.

Bei uns zuhause gab es früher zum Wochende Wasserwecken, die mein Vater von einem Landbäcker mitbrachte. Diese Wasserwecken hatten alle einen knusprigen Knautz, der den richtigen Wasserwecken ausmachte. Für die ganze Famlie war dies etwas ganz besonderes.