„Kindheitsmuster“ von Christa Wolf

Christa Wolf ist nach einem langen und erfüllten Leben im vergangenen Dezember gestorben, was den Literaturkreis veranlasste, sich einem ihrer Bücher zuzuwenden und sich Bücher von ihr ins Gedächtnis zurückzurufen.

Über das Buch

Noch weniger als in der Bundesrepublik wurde in der DDR über die Flüchtlinge gesprochen, die ihre Heimat im Zuge des Kriegsereignisse verlassen haben. Christa Wolf ist daher sehr mutig, dieses Thema anzupacken. Es interessiert sie, warum wir so geworden sind, wie wir sind. Zusammen mit ihrem Mann, ihrer Tochter Lenka und ihrem Bruder besucht sie ihre Geburtsstadt. Vielleicht will sie ihrer Tochter das Verhalten der Elterngeneration begreiflich machen. Beim Erzählen geht sie nicht chronologisch vor sondern befindet sich bei ihrem Ehrzählen mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Mal richtet sie ihre Überlegungen an ihre Tochter, dann wieder an ihren Bruder oder ihren Mann. Dann sind es Gedanken, die ihr einfallen, wenn sie etwas Spezifisches sieht oder erinnert.
Das Buch ist in 18 Kapitel unterteilt, deren Überschrift aber meiner Ansicht nach nur sehr bedingt etwas über das Kapitel aussagen.

Biografie

Christa Wolf, geboren am 18.03.29 in Landsberg/Warthe, gestorben am 01.12.11 in Berlin.
Sie ist die Tochter eines Lebensmittelkaufmanns aus Landsberg/Warthe.
1945 verlässt ihre Familie, wie andere auch, die Stadt und flieht vor den Kriegsereignissen nach Mecklenburg.
1949 macht sie das Abitur, beginnt das Studium der Germanistik und tritt in die SED ein.
1951 heiratet sie den Schriftsteller Gerhard Wolf und wird Mutter zweier Töchter.
1952 - 1962 Ist sie Mitarbeiterin beim Deutschen Schriftstellerverband und betreut seit
1956 gleichzeitig als Redakteurin die Zeitschrift „Neue deutsche Literatur“:
1961 schreibt sie ihr erstes Prosawerk. Weitere Erfolge bringen ihr die Bücher „Der geteilte Himmel“ und „Nachdenken über Christa T.“
1974 wird sie Mitglied sowohl der Akademie der Künste in der DDR als auch in der Bundesrepublik.
1976 erscheint Ihr Buch „Kindheitsmuster“ im Aufbau-Verlag.
1976 Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns.
1978 hält sie Vorträge in aller Welt,
1980 erhält sie den Georg Büchnerpreis und 1987 den Nationalpreis 1. Klasse der DDR.
1989/90 unterzeichnet sie den Aufruf „Für unser Land“ und zieht sich dann aus der Politik zurück.
1990 erhält sie die Ehrendoktorwürde der Universität Hildesheim
1992/1993 ist sie Stipendiatin des Getty Centers Kalifornien.
In den Jahren 1993 – 1994 – 1996 – 2002 – 2003 erscheinen weitere autobiographisch gefärbte Bücher.
Als letztes ihr Roman: "Stadt der Engel oder Der Overcoat des Dr. Freud".

ISBN-13: 9783518459157
ISBN-10: 3518459155

Verlag: Suhrkamp 2007
EUR 15,00

Erna Subklew

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