Der Zeppelin-Flug - ein besonderer Tag

Schon oft waren wir in Friedrichshafen, sind entlang der Uferpromenade gebummelt, haben das Zeppelin-Museum besucht, u.a. mit ViLE-Süd, sogar eine Besichtigung in der Zeppelin-Werft gemacht und oft schwebte ein Zeppelin über uns. Mein Wunsch, selbst einmal da mitzufliegen, wurde immer größer. Aber die Flüge sind teuer, und andere Wünsche hatten immer Vorrang.

Und dann kam ein runder Geburtstag! Ich ließ meine Gratulanten wissen, dass ich gerne einen Beitrag zu einem Zeppelin-Flug hätte, und siehe da, ich konnte mir endlich meinen lang gehegten Wunsch erfüllen.

Ich wählte für mich und meinen Mann die Radolfzell-Route aus, einen 90-dauernden Flug. Am 3. August 2018.
Dann kam der große Tag! Bei herrlichem Wetter fuhren wir nach Friedrichshafen und waren pünktlich eine Stunde vor der Startzeit um 9:00 Uhr im kleinen Zeppelin-Terminal nahe dem Flughafen. Nach dem Check-in und der üblichen Kontrolle wurde uns ein Film über die Geschichte des Zeppelins gezeigt und die Sicherheit an Bord erklärt.

Ein kleiner Bus brachte die 13 Fluggäste in die Nähe des Zeppelins, der an einem mobilen Mastfahrzeug angedockt war. Die letzten 50 m mussten paarweise zu Fuß bis zur Einstiegsleiter zurückgelegt werden. Da der Zeppelin trotz der Befestigung an einem Mast im Wind frei beweglich ist, ist das Ein- und Aussteigen mit einem gewissen Risiko verbunden.

Im Inneren der Gondel erwartete uns ein Flugbegleiter, der uns anwies, einen der 14 Plätze auszu­suchen und sich anzuschnallen. Jeder bekam einen Fensterplatz.

Das Anlassen der drei Motoren mit insgesamt 600 PS signalisierte uns: es geht los! Nach dem Lösen vom Mastfahrzeug stiegen wir in kurzer Zeit auf die Flughöhe von 300 m. Wir durften uns abschnallen und frei in der geräumigen Gondel bewegen. Vorne und hinten waren je ein offenes Fenster, von dem aus besser fotografiert werden konnte.

Wir fuhren mit einer Geschwindigkeit von ca. 50 km über das Land.  Der Flugbegleiter erklärte uns jeweils, was gerade unter uns zu sehen war.  Autos auf den Straßen und kleine Bote auf dem Bodensee waren zu erkennen.  Bei Hagnau überquerten wir den Bodensee, wobei wir rechter Hand einen schönen  Blick auf die Insel Mainau hatten.  Wir flogen über Konstanz und die Insel Reichenau. Unter uns konnten wir sehen, dass der Rhein im Untersee wegen der großen Hitze und der Trockenheit zu einem kleinen Rinnsal geworden war. Es gab nur eine schmale, abgesteckte Rinne, in der noch kleine Boote fahren konnten. Die Schifffahrt von Konstanz nach Stein am Rhein hatte eingestellt werden müssen.  Nachdem wir Radolfzell am Zeller See erreicht hatten, drehte der Zeppelin nach Norden ab über den Bodanrück – hier war die Flughöhe dann nur noch 100 m -  Richtung Obersee  und Ludwigshafen. An der nördlichen Küste flogen wir zurück Richtung Friedrichshafen, vorbei an den uns von vielen Besuchen bekannten Orten wie Überlingen, das Kloster Birnau, die Pfahlbauten von Unteruhldingen, Meersburg, Hagnau und  Immenstaad. Im Wasser konnten wir Schwimmer erkennen, die sich trotz des frühen Morgens in den See getraut hatten.

Nach 90 Minuten waren wir wieder über Friedrichshafen. Zur Landung mussten wir uns anschnallen.  Der Flug­begleiter informierte uns über das Procedere beim Aussteigen. Alle Passagiere mussten auf eine Seite der Gondel gehen.  Dann stiegen zwei Personen aus und zwei Personen ein, die sofort auf der Gegenseite Platz nahmen, und dies solange, bis der Wechsel vollzogen war. Wir mussten uns schnell vom Zeppelin  entfernen, da er nur von zwei Helfern am Seil gehalten wurde und sich frei  hin und her bewegte.

Wir bestiegen den kleinen Bus und fuhren zum Fluggebäude. Hier wurden wir mit Prosecco und Saft empfangen und jeder bekam eine Urkunde über den Flug und ein Bordbuch.

Wollt Ihr etwas Besonderes erleben? Dann gönnt Euch einen Zeppelin-Flug!

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