Ausgabe Nr. 36                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
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Andenken bewahren

                                                                        von Marlis Föhr


“Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist erst gar nicht vergangen.“ (W.Faulkner)

Gedenkstätten, Denkmale und Gedenktage spielen in der Wahrnehmung historischer Zusammenhänge eine große Rolle, wenn wichtige Ereignisse in das Bewusstsein der Menschen zurückgerufen werden sollen.
Häufig sind es auch die Medien, die an bedeutungsvolle Gedenktage erinnern und die Auseinandersetzung mit der neuen deutschen Geschichte in das Zentrum der Öffentlichkeit bringen.
Zeitzeugen stehen für eine Aufarbeitung mit dem 2. Weltkrieg und der unmittelbaren Nachkriegszeit immer weniger zur Verfügung. Darum ist es sinnvoll, die Wenigen zu befragen, die vor Ort entscheidende Ereignisse miterlebt haben
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Kriegsgefangenenlager Remagen 1945

Mehr als 250000 deutsche Soldaten fristeten ihr Leben nach ihrer Gefangennahme ab März 1945 auf den Feldern zwischen Remagen und Niederbreisig. Durch die katastrophalen hygienischen Verhältnisse und unzureichende Ernährung starben mehr als 1200 Gefangene, die auf dem Bodendorfer Ehrenfriedhof bestattet wurden.


Die schwarze Madonna

Aus der geschichtsträchtigen Erde formte der Maler und Bildhauer Prof. Adolf Wamper während seiner Gefangenschaft im Remagener Lager eine Marienstatue.
Heute steht sie dort, wo sie geschaffen wurde: in der Friedenskapelle, die von Spendengeldern der Lagerinsassen errichtet wurde.
Alljährlich pilgerten am Abend vor dem Palmsonntag zu einem Dankgebet ehemalige Kriegsgefangene und viele Menschen aus der Bevölkerung Remagens zur Kapelle.
1992 raste ein betrunkener Fahrer mit seinem Sportwagen in die Menschenmenge, es gab viele Tote und Verletzte


2005 – 60 Jahre nach Kriegsende

Das Gedenken zum 60. Jahrestag stand unter keinem guten Stern. Die Stadtverwaltung Remagen erfuhr von einem Aufmarsch der NPD erst kurz vor den Feierlichkeiten und konnte ihn nicht verhindern. Ein großes Polizeiaufgebot musste friedliebende Teilnehmer schützen vor gewaltbereiten Ewiggestrigen.
Hat diese Jugend nichts dazu gelernt?


Vergessen

Kriege werden immer wieder stattfinden, wenn man keine Lehren aus der Vergangenheit zieht, und wenn die letzten Zeugen ihre Erinnerungen mit ins Grab nehmen.


Links
http://www.bruecke-remagen.de/kriegsgefangenenlager_de.htm
http://www.swr.de/kriegsende/beitrag3.html
http://www.bruecke-remagen.de/madonna_de.htm


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