Ausgabe Nr. 37                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
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Über Meister Eckhart

                                                                    von Anne Pöttgen

Meister Eckhart und seine Zeit
Weder der Tag seiner Geburt noch der Tag seines Todes sind uns bekannt. Auch die Schreibweise seines Namens wechselt. Was absolut feststeht, ist sein inniges Verhältnis zu Gott: In all seinen Predigten und Traktaten kommt es zum Ausdruck. Und doch wird er vom Papst als Irrlehrer verurteilt. Wer war dieser Mann?
Auf seiner umfangreichen und kenntnisreichen Website „Meister Eckhart“ geht Eckhart Triebel dieser Frage nach.
Ziel dieser Seiten ist es, den Blick nicht nur auf die Lebenszeit Meister Eckharts zu konzentrieren, die Seiten mit den Bezeichnungen Kirche, Politik, Personen und Gesellschaft umfassen den Zeitraum vom 11. bis zum 14. Jahrhundert.
Aber beginnen wir mit Meister Eckhart selbst. Auf der Seite „Leben“ finden wir Stichworte wie Hochheim, Novize, Profess, Studium, Paris – also die ersten Lebensstationen Eckharts. Die Stichworte sind Links zu den Stellen im Text der Seite „Leben“. Auch in diesen Texten gibt es wieder zahlreiche Links.
Ich folge in meinen Kapiteln den Menüpunkten der Website.


Leben
Im Herbst des Jahres 1293 hält der Dominikanermönch und Predigerbruder Ekhardus, Sohn eines Adligen in Hochheim, Thüringen, eine Antrittsrede als „Sentenzenlektor“ der Universität Paris. Bekannt ist, dass das Amt des Sentenzenlektors auf dem Bakkalaureat der theologischen Fakultät beruhte, dem bereits ein studium artium voranging. Das Amt bereitete auf den Magister in Theologia vor und setzte eine abgeschlossene Laufbahn innerhalb des Ordens voraus. Eckhart war zu dieser Zeit etwa 33 Jahre alt.
Auf der Seite „Leben“ wird die Zeit von 1293 bis 1328 Jahr für Jahr dargestellt. Häufig eingeblendet findet man eine Zeitleiste, so dass man auf der sehr umfangreichen Seite selbst von einem Jahr zum anderen springen kann.



Zeitgenössischer Holzschnitt; urheberrechtsfrei

Eckhart führte kein kontemplatives sondern ein tätiges Leben. Ab 1303 betreute er von Erfurt aus „Saxonia“, eine Provinz seines Ordens als Provinzial. Diese Großprovinz reichte von Holland bis zur Mark Brandenburg. 1314 wird er Generalvikar in Straßburg nach einer Zwischenstation wiederum in Paris. 1322 übernimmt er die Leitung des „studium generale“ in Köln, wo er selbst in seiner Jugend studiert hatte.
Todesjahr und Todesort sind nicht verbürgt, entweder 1327 in Avignon, der Residenz des Papstes Johannes XXII.oder 1328 auf der Rückreise nach Köln oder in Köln selbst.
In der Bulle „In agro dominico“ des Papstes Johannes XXII aus dem Jahre 1329 wurden 28 Artikel Meister Eckharts verdammt. Bulle und Artikel sind über Links nachzulesen. Das Inquisitionsverfahren gegen Eckhart wurde auf Grund einer Denunziation zweier Mitbrüder in Köln 1326 vom Erzbischof eingeleitet. Eckhart begab sich nach Avignon und wurde dort von einer Theologenkommission verhört. Sie kam zu dem Schluss, dass die 28 Sätze „in ihrer äußeren Form der allgemeinen Glaubensüberzeugung widersprachen.“


Texte und Werke
Auf diesen beiden Seiten gibt es Übersichten über die Texte, die entweder auf der Website oder im Internet zur Verfügung stehen, unterteilt nach deutschen und lateinischen Texten. Es ist eine überwältigende Zahl von Predigten und Traktaten. Ausführlich wird dargestellt, wie wahrscheinlich die Zuschreibungen sind.


Dokumente
Eine Ergänzung bieten auf teils wiederum umfangreichen Unterseiten Texte zu Herkunft und Leben Eckharts und zu seinem Prozess – 1326 bis 1327 – wegen vorgeblicher Irrlehren.
Ebenso über Themen rund um Eckhart: Bettelorden und Mönchtum, zum Dominikanerordern, zu Kirche und Papsttum sowie eine Aufzählung von Vorträgen zu Eckhart und seiner Zeit.


Wirkung
Zeit seines Lebens hat Meister Eckhart gepredigt. Sowohl im akademischen Rahmen in Paris und vor seinen Mitbrüdern in lateinischer Sprache, als auch vor dem „gemeinen“ Volk. Mehr als hundert mittelhochdeutsche Predigten werden ihm zugeschrieben.
Nach seiner Verurteilung – nach dem Tod ergangen - wurde es still um Meister Eckhart. Wie schon zu seinen Lebzeiten gab es Freunde und Feinde, so gab es – um 1355 – die Schrift „Büchlein von Meister Eckharts Lehre und deren Widerlegung“. Sie richtete sich besonders gegen die Armutspredigt Beati pauperes spiritu. Eine ausführliche Würdigung gerade dieser Predigt gibt es als pdf-Datei bei der Meister-Eckhart-Gesellschaft, Link dazu im letzten Abschnitt.
In den folgenden Jahrhunderten wurden seine Schriften immer wieder abgeschrieben, gedruckt und zitiert. Das zwanzigste Jahrhundert „beglückte“ die Welt mit Eckhart-Romanen und selbst Alfred Rosenberg bemächtigte sich seiner. Mehr dazu auf dieser Seite „Wirkung“.


Begriffe und Quellen
Ausführliche Erklärungen zu den Begriffen, die in den Texten vorkommen, sowie Quellenangaben zu Biografie, Familie, Handschriften, Predigten, Prozess und Werk. Bildung, Dominikaner, Erfurt, Geschichte, also zu Meister Eckhart und seiner Zeit.


Chronologie
Auch zu dieser Seite seien ein paar Stichworte genannt: Die Romanik, die Glasmalerei, Musikinstrumente des Mittelalters, über den Investiturstreit und Canossa, das Rolandslied und die Troubadore, über Moses Maimonides und Abälard und so weiter und so weiter. Man braucht sehr viel Zeit, um diese Seiten rund um Meister Eckhart auch nur annähernd würdigen zu können.


Navigation
Zur Navigation sagt der Autor der Seiten, dass sie sich ziemlich einfach gestalte und gibt dazu eine Anleitung unter dem Punkt „Hilfe“ im Kopfmenü.
Ich fand die Navigation nicht einfach, was aber dadurch erklärlich ist, dass die Seiten im Laufe mehrerer Jahre erstellt worden sind. Mit Hilfe der Links und des Buttons „Zurück“ des Browsers findet man aber doch das, was man finden möchte. Wer sich über den Fortgang der Arbeiten an der Seite informieren will, kann über die Seite Kontakt im Kopfmenü einen Newsletter bestellen.


Meine Meinung
Ich berichte hier über eine Website zu Meister Eckhart und seiner Zeit. Eine angemessene Würdigung des Theologen, Philosophen und Predigers Eckhart geht weit über meine Fähigkeiten hinaus. Ich empfehle die Website und die durch die Links zu erreichenden anderen Quellen zur Annäherung an einen Menschen des Mittelalters, dessen Aussagen auch in unsere Zeit passen. Ein Zitat:
“Die Leute sagen oft zu mir: „Bittet für mich!“ Dann denke ich: "Warum geht ihr von euch weg – warum bleibt ihr nicht in euch selbst und nutzt eure eigene Kraft? Ihr tragt doch alle Wahrheit wesenhaft in euch.“


Links
http://www.eckhart.de/
http://www.meister-eckhart-gesellschaft.de/Meister-Eckhart.htm
Eine Kurzform:
http://www.heiligenlexikon.de/BiographienE/Meister_Eckhard_Eckart.htm
Der Wikipedia-Beitrag über Eckhart gehört zu den als exzellent ausgezeichneten Artikeln
http://de.wikipedia.org/wiki/Meister_Eckhart
Zitate:
http://www.meister-eckhart-haus.de/zitate.0.html

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