Ausgabe Nr. 39   Sept. 2007                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
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Sport und Bewegung in der Bibel

                                                                    von Dr. Erna Subklew

Einleitung
Unter dieser Überschrift findet man einen Vortrag von Volker Steinbrecher im Internet, den er anlässlich einer Veranstaltung der EKD im Jahre 2005 gehalten hat. Der Titel erweckt Aufmerksamkeit, denn wer erinnert sich, schon etwas zu Sport und Bewegung in der Bibel gefunden zu haben.
Steinbrenner geht zunächst auf die Geschichte der Bibel ein: Die Bibel, wie wir sie heute kennen, ist ungefähr 1000 Jahre alt. Sie enthält aber Zeugnisse über eine Zeit von ca. 4000 Jahren. In dieser Zeit unterlagen die Berichte den verschiedenen kulturellen Strömungen, die sie immer wieder verändert haben. Alle Texte sind vom jüdischen Denken beeinflusst, die des Neuen Testaments aber zusätzlich auch von der griechischen Kultur, vor allem vom Platonismus.
Steinbrenner gliedert seinen Vortrag in die drei Punkte:
Einflüsse griechischer Philosophie auf die christliche Lebensgestaltung
Das biblische Verständnis von Körper und Geist und
Warum Kirche und Sport ein tolles Paar sind.

Platon und die Bibel
Der griechische Philosoph Platon (428-347  v. Chr.), der sich mit dem Wesen des Menschen beschäftigte, hat die Kulturgeschichte Europas nachhaltig beeinflusst. Seine Philosophie begründete die Trennung und Bewertung von Leib und Geist und maß dem Körper eine eindeutig geringere Rolle zu als dem Geist.
Die platonische Unterscheidung ist bei den Christen auf fruchtbaren Boden gefallen und hat zu einer verheerenden Leibfeindlichkeit geführt, die ihre Blüte vor allem in der frühen Kirche und im Mittelalter hatte.
Jesusaussprüche, die dieses Verhalten beschreiben oder gar fordern, wird man in der Bibel vergebens suchen.

Körper und Geist
Der Mensch – Mann und Frau – ist in der Bibel in erster Linie Geschöpf. Im Gegensatz zu Platon weist die Bibel auf ein ganzheitliches Verständnis hin. Leib und Seele sind im biblischen Menschen unzertrennlich aufeinander bezogen. Geist und Körper sind miteinander verbunden, das Leibliche wird nicht abgewertet. Der Apostel Paulus,  mit der Tradition Platons bestens bekannt, gebraucht in den Briefen an die Korinther oft  Beispiele aus dem Sport, wenn er die Christen zu erhöhtem Einsatz für die christliche Sache auffordert: (1Kor.9,24)
,,Wisst ihr nicht, dass die, die in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer den Siegerkranz erhält? Lauft also, dass ihr ihn erlangt.“ An anderer Stelle wird gesagt:: „Gott hat euch seinen Geist gegeben, der jetzt in euch wohnt (.....) Macht ihm also Ehre durch die Art, wie ihr mit eurem Körper umgeht“.
Der Geist ist in Bewegung, wenn wir reden, uns berühren, in den Arm nehmen, uns wehren, wenn wir lieben. Der Geist wird aber durch unseren Körper bewegt. Daher dürfen wir auch dem Körper nicht schaden, sondern müssen ihn schätzen, ihn pflegen.

Kirche und Sport
Es gibt körperliche Bewegung, die mehr ist, als nur immer schneller, immer höher und immer weiter zu kommen.
Spiel und Sport können bei Jugendlichen Aggressionen abbauen und das Selbstbewusstsein stärken.
Menschen mit Handicaps können aus ihrer Außenseiterrolle geholt werden.
Wenn die Vereine ihre sozialen Verpflichtungen ernst nehmen, gestalten sie das gemeinschaftliche Leben und übernehmen Verantwortung.
Auf diesen Feldern arbeiten Kirche und Sport Hand in Hand. Sie sind Partner in ihrem Dienst am Menschen. Sie inspirieren sich gegenseitig und ergänzen sich.
Geistige Erkenntnisse zu erhalten und in Leben umzusetzen, dazu braucht man Körper und Geist.

Link
Wenn Sie den ganzen Vortrag lesen möchten, so finden Sie ihn unter:
http://www.ekd.de/print.php?file=/sport/051017_steinbrecher.html

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