Sport und Bewegung in der
Bibel
von Dr. Erna Subklew
Einleitung
Unter dieser Überschrift findet man einen Vortrag von Volker
Steinbrecher im Internet, den er anlässlich einer Veranstaltung der EKD
im Jahre 2005 gehalten hat. Der Titel erweckt Aufmerksamkeit, denn wer
erinnert sich, schon etwas zu Sport und Bewegung in der Bibel gefunden
zu haben.
Steinbrenner geht zunächst auf die Geschichte der Bibel ein: Die Bibel,
wie wir sie heute kennen, ist ungefähr 1000 Jahre alt. Sie enthält aber
Zeugnisse über eine Zeit von ca. 4000 Jahren. In dieser Zeit unterlagen
die Berichte den verschiedenen kulturellen Strömungen, die sie immer
wieder verändert haben. Alle Texte sind vom jüdischen Denken
beeinflusst, die des Neuen Testaments aber zusätzlich auch von der
griechischen Kultur, vor allem vom Platonismus.
Steinbrenner gliedert seinen Vortrag in die drei Punkte:
Einflüsse griechischer Philosophie auf die christliche Lebensgestaltung
Das biblische Verständnis von Körper und Geist und
Warum Kirche und Sport ein tolles Paar sind.
Platon und die Bibel
Der griechische Philosoph Platon (428-347 v. Chr.), der sich mit
dem Wesen des Menschen beschäftigte, hat die Kulturgeschichte Europas
nachhaltig beeinflusst. Seine Philosophie begründete die Trennung und
Bewertung von Leib und Geist und maß dem Körper eine eindeutig geringere
Rolle zu als dem Geist.
Die platonische Unterscheidung ist bei den Christen auf fruchtbaren
Boden gefallen und hat zu einer verheerenden Leibfeindlichkeit geführt,
die ihre Blüte vor allem in der frühen Kirche und im Mittelalter hatte.
Jesusaussprüche, die dieses Verhalten beschreiben oder gar fordern, wird
man in der Bibel vergebens suchen.
Körper und Geist
Der Mensch – Mann und Frau – ist in der Bibel in erster Linie
Geschöpf. Im Gegensatz zu Platon weist die Bibel auf ein ganzheitliches
Verständnis hin. Leib und Seele sind im biblischen Menschen
unzertrennlich aufeinander bezogen. Geist und Körper sind miteinander
verbunden, das Leibliche wird nicht abgewertet. Der Apostel Paulus, mit
der Tradition Platons bestens bekannt, gebraucht in den Briefen an die
Korinther oft Beispiele aus dem Sport, wenn er die Christen zu erhöhtem
Einsatz für die christliche Sache auffordert: (1Kor.9,24)
,,Wisst ihr nicht, dass die, die in der Rennbahn laufen, zwar alle
laufen, aber nur einer den Siegerkranz erhält? Lauft also, dass ihr ihn
erlangt.“ An anderer Stelle wird gesagt:: „Gott hat euch seinen Geist
gegeben, der jetzt in euch wohnt (.....) Macht ihm also Ehre durch die
Art, wie ihr mit eurem Körper umgeht“.
Der Geist ist in Bewegung, wenn wir reden, uns berühren, in den Arm
nehmen, uns wehren, wenn wir lieben. Der Geist wird aber durch unseren
Körper bewegt. Daher dürfen wir auch dem Körper nicht schaden, sondern
müssen ihn schätzen, ihn pflegen.
Kirche und Sport
Es gibt körperliche Bewegung, die mehr ist, als nur immer schneller,
immer höher und immer weiter zu kommen.
Spiel und Sport können bei Jugendlichen Aggressionen abbauen und das
Selbstbewusstsein stärken.
Menschen mit Handicaps können aus ihrer Außenseiterrolle geholt werden.
Wenn die Vereine ihre sozialen Verpflichtungen ernst nehmen, gestalten
sie das gemeinschaftliche Leben und übernehmen Verantwortung.
Auf diesen Feldern arbeiten Kirche und Sport Hand in Hand. Sie sind
Partner in ihrem Dienst am Menschen. Sie inspirieren sich gegenseitig
und ergänzen sich.
Geistige Erkenntnisse zu erhalten und in Leben umzusetzen, dazu braucht
man Körper und Geist.
Link
Wenn Sie den ganzen Vortrag lesen möchten, so finden Sie ihn unter:
http://www.ekd.de/print.php?file=/sport/051017_steinbrecher.html
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