Ausgabe Nr. 39   Sept. 2007                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
Thema > Hintergründe >Reisen bewegt
 
>Sitemap >Impressum
 

Reisen bewegt Körper und Geist
Zwei deutsche Senioren in China

                                                                    von Marlis Föhr

 „Wer rastet, der rostet.“ Reisen kann dem „Rost“ entgegenwirken; denn es ist auch eine Möglichkeit Körper und Geist zu bewegen:
- Das Studieren geeigneter Literatur bewahrt vor Enttäuschungen und erhöht die Vorfreude.
- Aktuelles Kartenmaterial hilft bei der Festlegung des Reiseweges.
- Aussagen über das Klima. erleichtern z.B. das Kofferpacken.
- Interessen müssen abgestimmt und genügend Zeit vor Ort eingeplant werden.
Bei drei Reisen nach China innerhalb von fünf Jahren spielte nicht nur die Abenteuerlust eine Rolle, sondern auch der Wunsch die chinesische Kultur kennen zu lernen und zu erfahren, wie die boomende Wirtschaft nach der Liberalisierung das Land verändert hat.


Ein Land im Umbruch
Jahrhunderte lang von der Landwirtschaft geprägt, entwickelt sich China  zu einer modernen von Technologie geprägten Volkswirtschaft. Viele Städte wurden „entkernt“ und neu gestaltet: Hochhäuser, breite Straßen, luxuriöse Hotels prägen das neue China. Der Bedarf an Energie und Rohstoffen ist enorm. In wenigen Jahren will China die größte Volkswirtschaft der Welt besitzen, wenn man den Prognosen glauben kann.
Die schöpferischen Leistungen  der Vergangenheit gehören zu den bedeutendsten der Menschheitsgeschichte. Wichtig waren damals und sind auch heute Malerei, Stickerei, Kalligraphie und  Seidenproduktion.


Städte in China

Shanghai

Wir besuchten Peking, einst die „Verbotene Stadt“, heute das politische Zentrum. Nirgends findet man so viele Kulturdenkmäler auf so engem Raum: Kaiserpalast, Große Mauer, Ming-Gräber, Himmelstempel.
Shanghai, eine alte Kulturstadt und heute größter Industriestandort Chinas
Kanton, schon vor den Opiumkriegen Brückenkopf westlicher Handelshäuser mit vielen sehenswerten Klöstern und Tempeln.
Xi’an mit seiner unterirdischen Streitmacht aus 8000 Tonkriegern. Diese Armee sollte die Ruhestätte des ersten chinesischen Kaisers (221 v.Chr.) bewachen.
Hangzhou verdankt sein mildes Klima, indem Tee, Reis und Maulbeerbäume gedeihen, dem zauberhaften Westsee.
Dies sind nur einige „Highlights“ unserer Stadtbesichtigungen.


Religion in China

Buddhatempel

Mit offenen Augen findet man auch außerhalb der großen Städte vieles, was Jahrhunderte überdauert hat. Die vielen Tempelklöster in alter Tradition und neuer Aktivität beweisen, dass die Religion im Leben der Menschen immer noch eine große Rolle spielt.
Wir schlossen uns Pilgerströmen an, die uns an vielen kleinen Händlern und Wahrsagern vorbei führten und erreichten so Tempelanlagen mit überlebensgroßen Buddhas, betreut von jungen Mönchen. Die Pilger zündeten Räucherkerzen an und verharrten kniend  in stillem Gebet.
China ist ein Land mit vielen Religionen und ihre Ausübung ist von der Staatsverfassung gesetzlich geschützt.


Die etwas andere Stadt

Weingut in Quingdao

Großbritannien, Russland und Frankreich gründeten zwischen 1842 und 1899 Handelsstützpunkte in China. 1896 dachte auch die deutsche Regierung über den Erwerb eines solchen „Standbeins“ nach. Ein Übergriff auf deutsche Missionare bot einen Grund, China ein Ultimatum zur Überlassung eines Pachtgebietes zu stellen. Von 1897 bis 1914 stand Quingdao (früher Tsintau) unter deutscher Herrschaft. Viele Teile der Altstadt haben ihr wilhelminisches Aussehen bewahrt, selbst heute noch werden Mansarddächer und Fachwerk wie vor hundert Jahren erstellt. Neben dem alten Seemannshaus(1902), der Gouvernements-Residenz mit fast kompletter Inneneinrichtung (1903) gibt es auch heute noch die „Germania-Brauerei“(1903).  Die hohe Wasserqualität vom nahen Berg Laoshan ist mit ein Grund für die gute Qualität dieses Bieres. Ein Weingut, von Deutschen angelegt, ist heute Staatseigentum. Wein kann bei einer Weinprobe verkostet werden.


Fazit und Ausblick
In Europa und Amerika gibt es nur noch wenige „weiße Flecken“ auf der Landkarte, die wir nicht mit dem Wohnmobil bereist haben. Es war ein Glücksfall, dass unser Sohn mit langer Chinaerfahrung uns Teile des riesigen chinesischen Reiches zeigen konnte. Mit ihm haben wir zu Fuß, mit dem Auto und dem Flugzeug vieles gesehen, was Körper und Geist bewegt hat:.
Davon sind die „zwei Senioren in China“ überzeugt.
Wir hoffen sehr, auch in Zukunft in Bewegung zu bleiben, ob in Deutschland, Spanien, China oder irgendwo sonst auf der Welt.


Links
http://magazin.fernweh.com.artikel1,3062,2.html
http://www.bfai.de/fdb-SE,MKT20060221110403,google.htm
http://german.cri.cn/chinaabc/chapter7/chapter70202.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Hangzhou

Drucken