Internet goes Fernsehen
                                  von Ellen Salverius-Krökel
Nichts ist im Internet so wichtig wie - Google! An Google kommt niemand mehr vorbei? Wo denn sonst suchen! Ein Problem? Zusammenhänge erfahren kann man z.B. wenn eben das Internet sich das Fernsehen zu nutze macht. Oder andersherum?

"Neues"
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Nein, natürlich brauche ich dazu nicht unbedingt das Fernsehen, aber letztlich ist es immer noch des Medienkonsumenten liebstes Kind. Und warum sollte es uns daher nicht über dies und das rund ums Internet aufklären? Bilder und Töne sind ja nicht von ungefähr sehr viel eingängiger als reiner Text. Also haben sich die 3sat-Sendeanstalten schon vor 10 Jahren das Thema Internet und Computer als ein auch für das Fernsehen berichtenswerten Themas zu eigen gemacht. Entstanden ist daraus die neue Sendereihe „Neues".

Wissen bei 3sat
Mal abgesehen davon, dass die Rubrik „wissen" bei 3sat sowieso eine wahre Fundgrube an Wissen und Informationen ist, die zudem noch mit dem ganzen Spektrum  unterschiedlichen Medien (Video, Podcast, Annimationen usw.) aufwartet, können hier alle Wissens-Sendungen von 3sat nachträglich sich entweder angeschaut oder aber weitere Informationen, Literaturlisten, Web-Links oder Hintergrundberichte abgeholt werden. Und eine davon ist eben „neues", mit Beiträgen zu Digitaltechnik, Computer, Internet und Telekommunikation. Über die Jahre hat die Sendung selbst Veränderungen erfahren, die Webseite dagegen bietet schon immer die Möglichkeit, die Sendungen „nachzusehen" und sich über die gesendeten Themen zu informieren.

Google bei Neues
Also, Google bei „Neues". Was weiß 3sat mehr oder besser, als andere Informationsquellen? Vielleicht ist dem nicht so, aber allein die Aufbereitung - fürs Fernsehen und zusätzlich für die Webseite. Und bei Letzterer die kompakte Darstellung von Film, Bildern, Text, unabhängig vom Sendetermin. Vielleicht sind die 5 Bildschirme Text, plus Bilder, etwas viel zum Nachlesen, aber es gibt immer gute Gründe, warum man lieber liest als einen Film am Monitor zu sehen. Letztlich ist Google heute auch vielleicht nicht auf weniger Raum unterzubringen, denn: Die Welt ist eine „Google"! Will aber auch heißen, dass Google keine Grenzen kenne, das Unternehmen der Ingenieure vor nichts zurück schrecke und wirklich alle vorhandenen Informationen universell verfügbar machen. Google ist nimmersatt. (zit. nach www.3sat.de, Die Welt ist eine „Google") Ist das so?

Google will alles

Vorgestellt wird Google in all seinen Facetten sowohl auf den Webseiten als auch im Film. Dabei erfahren wir auch von dem Leben bei Google, seinen Produkten, seinen Zielen für die Zukunft - und was Google noch nicht kann. Es kommen Google-Mitarbeiter/-innen und Googel-Kritiker zu Wort. So erfahren wir von Viktor Mayer-Schönberger (Google-Kritiker an der European School of Management and Technology Berlin): „Das Ziel von Google ist, über die Verbreiterung von Angeboten und die Nutzung der Informationsschätze, die sie haben, sei es über Mail, sei es über Kalender, sei es über YouTube, aber auch sei es auch über die Suchergebnisse hier zu einer Art One-Stop-Shop für Informationssuchende zu bieten. Und das kann nur erreicht werden und das ist nur möglich über die Zeit, wenn Google erfolgreich ist alle Informationsschätze der Kundinnen und Kunden bei sich lagern zu können." (Quelle. www.3sat.de). Und hier muß man als kritischer Google-Nutzer schon aufmerken.

Das Unternehmen
Aber erst einmal geht es weiter mit Google, dem Unternehmen, und damit, wie Google versucht den Nutzer glücklich zu machen mit all seiner Software und deren Entstehung. So wird ein kurzer Einblick gegeben wo und wie eigentlich Google Earth in Zürich gemacht wird oder die mobilen Anwendungen im Forschungsstandort München. Dies habe ein „irrsinniges Potential", so die Macher. Ebenso erfahren wir mehr über die Suchmaschine und die „Geldproduktion" dahinter. Und das hat vor allem mit Werbung zu tun, die hier ganz fein durchdacht und eingebaut wird, z.B. Klick-Werbung. Aber die ist schon wieder alt, die Weiterentwicklungen sind in vollem lange, mit Geodaten etwa.

Geheimnisumwobene Datenspeicherung
Wer, nicht erst in den letzten Wochen, die Medien verfolgt hat, der weiß um ein Geschäft bei Google, dass eine Menge Kritik hervorgerufen hat. Die Sendung bei „Neues" berichtet darum auch darüber und versucht zu erklären. Es geht dabei auch um  die 18monatige Datenspeicherung, also aller unsere Suchanfragen bei Google. Das Unternehmen hat natürlich gute Gründe, im O-Ton bei 3sat zu hören und zu sehen. Details über das Wie gibt es natürlich auch hier nicht, geheim eben. Dafür erfahren wir auch was die große Familie der Google-Kritiker darüber denken. Ist tatsächlich der gläserne Mensch in der Entwicklung begriffen?

Bücher der Welt
Eines der ganz alten Medien, das Buch, ist natürlich auch kein Tabu oder gar antiquiert für Google. Digitalisierung aller Bücher der Wlt ist das Ziel, die bayrische Staatsbibliothek ist der erste deutsche Partner für das Projekt „Google Book Search". Es ist ebenso geheim in seiner Entstehung. Wo das Problem liegt? Man stelle sich vor, man findet das gesuchte Buch nur hier bei Google, aber was fängt Google mit meiner Buchsuche an? Nein, gewiss nicht einfach nur besser Anzeigen verkaufen. Bibliotheken waren schon immer eine Möglichkeit nachzuverfolgen, was Menschen lesen, und daraus entstanden ihnen nicht selten Probleme.

Daten-Striptease
Der Datenfluss und seine äußerst ergiebige Nutzung auch für weniger freundliche Geschäfte, ist noch lange nicht an seinem Ende. Ob nun Google Health, wo ganz zukunftsfreudig mit Krankendaten umgegangen wird, gar über eine Gendatenbank nachgedacht wird, bestückt mit unseren ganz individuellen Daten. Das wiederum hat letztendlich was mit Macht zu tun, die durchaus besessen machen kann. Derzeit ist Google besessen von den digitalen Möglichkeiten. Aber wie groß ist der Schritt vom einen zum anderen? Da bleibt uns Nutzern/-innen immer wieder nur sich selber zu kontrollieren - und den sehens- und lesenswerten Beitrag bei 3sat nicht zu versäumen. Zukunft ist jeden Tag.

Links, Links, Links
Der Beitrag selbst bietet eine große Zahl an weiteren Informationsquellen zu den verschiedenen Aspekten, natürlich auch die kritischen. Darüber hinaus bietet die Webseite „Neues" auch noch ein Archiv für die anderen Sendungen, einen Blog, eine Volltext-Recherche und einen Newsletter.
Die Seite Die Welt ist eine „Google"  bei „Neues" findet man hier:
www.3sat.de, und dort anzuklicken in der oberen Navigation.
Diese Sendung ist dann aufzurufen im Archiv unter dem 30. März 2008
 
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