Welt-Zukunftsrat, Hamburg |
von Horst Glameyer Als vor rund 150 Jahren die industrielle Revolution das Leben in vielen Städten veränderte, ging damit ein Fortschrittsglaube einher, der dank technischer Möglichkeiten heute wie damals ungebrochen auf grenzenloses Wachstum setzt. Gründungsveranstaltung in Hamburg Auf Initiative Jakob von Uexkülls wurde am 10. Mai 2007 in Hamburg der Welt-Zukunftsrat gegründet. „Die Welt von den Städten aus schützen Und dabei das Wissen der ganzen Welt nutzen" lautete das Motto, unter dem Beate Weber, die ehemalige Abgeordnete des Europäischen Parlaments (1979-1990) und frühere Oberbürgermeisterin von Heidelberg (1990-2006), den Festvortrag hielt. Im Europäischen Parlament war sie viele Jahre im Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Verbraucherschutz als stellv Vors. bzw. Vorsitzende tätig. Bedeutung der Städte im Umweltschutz Beate Weber wies in ihrem Vortrag u.a. auf Folgendes hin: „Eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaften ist nur möglich mit einer umweltgerechten Entwicklung unserer Städte, also einer ökologischen Neuorientierung überall. Ohne die aktive Einbeziehung der Städte wird weder die nationale, noch die europäische, noch die weltweite Politik in der Lage sein, ihr Ziel einer nachhaltigen Entwicklung zu erreichen." Auswirkungen der Stadtentwicklung Ferner führte sie aus: „Städte sind die direkte Umwelt von Millionen von Menschen. Alles, was hier getan wird, das Arbeiten und Produzieren, Wohnen, Essen, Kaufen, die Mobilität, der Tourismus, alle privaten und öffentlichen Aktivitäten haben direkte Auswirkungen auf die Umwelt, nicht nur am jeweiligen Ort, sondern überall, nicht nur kurz- sondern langfristig. Dabei entwickeln sich die Städte überall auf der Welt. Im Jahr 2000 lebten in den Industrieländern 76 % der Menschen in Städten, in den Entwicklungsländern 40 % mit stark ansteigender Tendenz." „Die Grenzen des Wachstums ignoriert" Am 7. April 2009 führte WELT ONLINE ein Interview mit Jakob von Uexküll, in dem der Initiator des Welt-Zukunftsrates nicht nur über das bisher Erreichte sprach, sondern erklärte: „Die Krise ist eine Wachstumskrise, wir haben die Grenzen des Wachstums ignoriert. Es findet eine Zerstörung von Naturkapital statt, denn die Nichtnutzung von Solarenergie jeden Tag ist auch eine Kapitalzerstörung. Die Sonne wird in zehn Jahren nicht stärker scheinen als jetzt. Dazu kommt die Zerstörung an sozialem Kapital. Aber die Zerstörung von Finanzvermögen ist relativ schnell wieder zu lösen, das haben alle Krisen gezeigt. Die Zerstörung von Vertrauen in unsere Entscheidungsträger ist ein ernstes Problem." Link Der World Future Council. Über uns . Die Website gibt es in englischer, deutscher und spanischer Sprache. |
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