Zukunftsschiff: Leben im Jahr 2030 |
von Roswitha Ludwig
Diese
mobile Zukunftsausstellung fragt: Wie wird unser Alltag aussehen?
Allgemeinverständlich, spannend und interaktiv werden Einblicke in
eine mögliche Zukunft vermittelt. Vom 4.6. bis 1.10.09 können
Besucher an über dreißig Anlegeorten an Bord gehen.
MS
Wissenschaft 2009
Das Ausstellungsschiff von „Wissenschaft im
Dialog" ist seit acht Jahren jeweils ein halbes Jahr unterwegs.
Wissenschaft soll zum Erlebnis gemacht werden. Im Rahmen des
Wissenschaftsjahres 2009 - „Forschungsexpedition Deutschland"
heißt dieses Jahr das Thema: Zukunft. Die Exponate liefern deutsche
Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen sowie die Wirtschaft.
Zukunftsschiff in Karlsruhe, Foto Frau Scheubner genehmigt
Wer
das umgebaute Frachtschiff vor sich sieht, vermutet nicht, dass er
sich einer Ausstellungsfläche von 600 m² nähert. Besucher können
eine fiktive Familie des Jahres 2030 durch ihren Tag begleiten. Der
vom Fraunhofer Institut entwickelte Roboter Mona blickt die Besucher
vom Bildschirm mit weiblichem Gesicht an und begrüßt sie mit sehr
natürlicher Stimme: „Willkommen auf dem Zukunftsschiff!" Die
Ausstellung richtet sich an alle Alterstgruppen, vor allem an
jugendliche Besucher ab 10 Jahren. Empfehlenswert ist der Besuch als
Familienvorhaben. Der Eintritt ist kostenfrei.
Themenbereiche
eins bis drei
Die Ausstellung ist in fünf Bereiche gegliedert.
1.
Wohnen/Haushalt.
Erwähnt sei nur die elektronische Hausapotheke, die Medikamente den
Familienmitgliedern zuweist, den Verfall prüft und anzeigt. Mit
allen Technisierungen wächst der Energiebedarf, dieser kann
beispielsweise umweltfreundlich durch Erdwärme gedeckt werden.
2.
Mobilität
wird uneingeschränkt wichtig bleiben. Mit leichterem Material, durch
Weiterentwicklung der Fahrzeugformen und sicherlich auch der Antriebe
lassen sich Energie einsparen und der CO² Ausstoß verringern.
Vernetzungen in der Verkehrs- regelung wird die Verkehrssicherheit in
Zukunft erhöhen.
3.
Arbeit / Schule. Das Lehren
und Lernen in der Zukunft wird mit dem Blick auf die Lehrerrolle und
auf neue Lernsoftware thematisiert. Dass sich der Computer per
Eyetrack und nicht mit der Maus lenken lässt, kann experimentell
erfahren werden. Auch auf das lebenslange Lernen wird eingegangen.
Themenbereiche
vier und fünf
4.
Gesundheit. Über den
demografischen Wandel wird zu diesem Thema hingeführt. Anschauliche
Grafiken zeigen die Veränderungen der Altersgruppen. Modelle können
mit entsprechenden Bausteinen nachgebaut werden. Wie wird man mit 80
Jahren leben? Alterserschwernisse können experimentell erfahren
werden beim Ankleiden, Sehen und Hören. Die Arbeitsweise des
Kniegelenks wird an einer Prothese gezeigt. Die Besucher können die
Stabilität der Prothese bei einer Gehbewegung auf einer
Kraftmessplatte ausprobieren.
5.
Im Freizeitbereich
durchdringen sich realer und virtueller Bereich noch mehr. Biegsame
Displays bei Handys und eine digitales Buch zum Blättern belegen die
wirklich flexiblere Nutzung. Ein Dino in einem Käfig ist mit einem
computeranimierten verknüpft. Mit den Aktionsmöglichkeiten am
Display kann der Besucher versuchen auf den im Käfig sich bewegenden
Einfluss zu nehmen. Wird er sich lenken lassen?
Der
Visionator
lädt die Besucher ein, sich einzuloggen und an fünf
Stationen Zukunftsfragen in ihren Trends und Entscheidungen
anzugehen. Die Themenbereiche sind:
Energie &
Ressourcen
Wandel der Arbeitswelt
Kultur &
Globalisierung
Demografischer Wandel
Mobilität &
Verkehr
Eine Auswertung gibt Antwort auf die Frage: Welcher
Forschertyp bist Du? Dieser Test steht auch online zur Verfügung.
Ebenso wie im Zukunftszug braucht niemand ratlos vor
Aktionsangeboten zu stehen. Es gibt kompetente Guides an Bord, die
gerne helfen und Fragen beantworten.
Mein Besuch auf dem
Schiff
Ich ging in Karlsruhe am 21. Juli 09 in der Mittagszeit an
Bord, zugegeben mit etwas gemischten Gefühlen. Es näherten sich dem
Schiff keine fünf Personen, ein krasser Unterschied zur einstündigen
Wartezeit vor dem Zukunftszug in Stuttgart.
Einige Stufen abwärts
öffnete sich der überraschend große Ausstellungsraum. Dem
Nachdenken darüber, wie sich Schüler angesprochen fühlen würden,
folgte rasch die Praxis. Zwei Schulklassen trafen ein und wirkten
einzeln und in Gruppen erkundungsfreudig und konzentriert
aktiv.
Lernsoftware, die beispielsweise Wortfindungen testet und
Rechenaufgaben stellte, mit einschätzenden und stets ermutigenden
Rückmeldungen, bewältigten die Schüler für mich beneidenswert
rasch. Zufällig traf ich auf eine alte Schulkameradin. Mit unserer
Neugierde unterschieden wir uns nicht von den Jungen. Im Nu war eine
weitere Stunde verflogen mit gemeinsamem Erkunden. Was hatte sich
doch alles gegenüber unserer Schulzeit geändert! - Und was wird
die Zukunft noch Neues bringen?
Links:
Homepage des
„Zukunftsschiffes" mit
Tourenplan
Hier können Sie testen, welcher Forschertyp Sie
sind
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