"Those, who have talent, have to be challenged”
It was Anna’s lifetime project and her life task to discover talents. Clear analytical
intellect, vast political experience and originating from a bourgeois family
with a high level of education were the foundations for this life.
Not only to shape actors and actresses and to lead them to artistic maturity by
an extremely demanding training, but also to form them into politically
thinking and acting personalities was an unusual combination. “Art has nothing
to do with politics” is a credo, which over and again crops up in artistic
circles, although it has been disproved long ago. She explicitly opposed this
credo.
Anna Lamberg-Offer, who was active as a young woman in the anti fascist resistance
movement under highly dangerous circumstances and who endured extreme
conditions – which she hardly ever talked about – assigned a mission to
generations of young actors and actresses: to interfere by means of artistic
presentation as well as by direct political involvement and to distinctly step
up against Fascism, anti-Semitism and Racism. Among her pupils were Oskar
Werner, Hilde Krahl, Helmuth Lohner, Felix Dworak and many others.
She warned explicitly not
to confuse demonstration activities, important as they are, with resistance
fighting in the classical sense of the word. According to her conviction it
takes more than peaceful demonstrations. It is a different thing altogether to
move in dangerous realms to save other people’s lives, which can result in
severe sanctions.
Till the end of her life she kept up her courageous spirit, her fighting power
and resistance, challenging herself and others.
Source: Interviews with
Anna Lamberg-Offer
Photocredits: Anna Lamberg-Offer, author
unknown, Source: private property and with friendly permission of Mrs. Birgit
Meinhard-Schiebel
"Wer
Talent hat, muss gefordert werden"
Talente zu entdecken war ein Lebensprojekt, eine Lebensaufgabe. Ein klarer
analytischer Verstand, eine ungeheuer große politische Erfahrung, die Herkunft
aus einer gutbürgerlichen Familie mit hohem Bildungsniveau waren Grundlagen
dieses Lebens.
Aus künstlerisch begabten Menschen nicht nur SchauspielerInnen zu machen, sie
durch eine konsequente und extrem fordernde Ausbildung in eine sogenannte
künstlerische Reife zu schicken, sondern auch politisch Denkende und Handelnde
zu machen war eine ungewöhnliche Kombination. "Kunst hat nichts mit
Politik zu tun" ein Credo, das immer wieder in Künstlerkrisen auftritt
und dennoch längst widerlegt ist. Sie ist diesem Credo eindeutig
entgegengetreten.
Anna Lamberg-Offer, die selbst als junge Frau im antifaschistischen Widerstand
unter gefährlichsten Bedingungen aktiv war, die extreme Bedingungen ertragen
hat über die sie selbst kaum Auskunft gegeben hat, hat ganzen Generationen von
angehenden SchauspielerInnen einen Auftrag mitgegeben. Sich sowohl mit den
Mitteln der künstlerischen Gestaltung wie auch dem direkten politischen
Engagement einzumischen, gegen Faschismus, Antisemitismus und Rassismus
entschieden aufzutreten. Zu ihren SchülerInnen zählten:
Oskar Werner, Hilde Krahl, Helmuth Lohner, Felix Dworak, u. viele andere.
Ihre Warnung, Demonstrationstätigkeit - so wichtig sie ist - mit der im
Untergrund stattfindend Widerstandsarbeit im klassischen Sinn zu verwechseln
war deutlich. Sich in gefährlichen Bereichen zu bewegen, die zu schweren
Sanktionen führen können, um anderer Menschen Leben zu retten, um politischer
Willkür entgegenzutreten, dazu brauchte es ihrer Auffassung mehr als friedliche
Demonstrationen.
Sie selbst hat ihren Mut, ihre politische Kampfkraft und ihr Dagegenstehen bis
an ihr Lebensende aufrecht gehalten. Sich selbst immer fordernd und andere
fordernd.
Quelle: Interviews mit Anna
Lamberg-Offer
Fotocredits:
Anna Lamberg-Offer, Urheber unbekannt, Bildquelle: im privaten Besitz und mit
freundlicher Bewilligung von Fr. Birgit Meinhard-Schiebel