Fritzi Löwy

Fritzi Löwy originated from a family with 12 children. Her mother was a catholic and converted to Judaism, the religion of her father. Fritzi joined Hakoah at the age of 12.  13 years old, she already became youth champion, aged 14 ½  (in 1925) Austrian swimming champion. In 1927 she set a European record on the 200 m distance. Latent anti-Semitism accompanied her childhood and youth.

The sports club Hakoah (Strength) had been established in 1909.

On the one hand, because Jewish athletes were increasingly refused admittance in other clubs, on the other hand, the intention was to strengthen Jewish self-confidence and to counter the stereotype that Jews were wimps physically and avoiding all physical strain. Many successful sportswomen came from the ranks of Hakoah. For members (5000 when it was closed down in 1938), athletes and guests Hakoah was

„… more than a sports club“.

In my opinion the „Danube Maidens“ (co Karen Propp), most of them swimmers in their teenage years, are sport heroines in times of anti-Semitism. They had to flee from the Nazis and thereafter lived in different countries all over the world. Hardly any of them wanted to return to Austria.

Judith Deutsch, Fritzi Löwy and Hedy Bienenfeld are three of these   heroines, which I want to introduce:

Despite her achievements for Austria as a top athlete, Fritzi, like other Hakoah athletes – soccer players, wrestlers, water-polo players etc.- was subjected to abuse and heckling during contests. The female swimmers were forced to ask wrestlers to escort them for protection. Fiercest competition to Hakoah was the “Erste Wiener Amateurschwimmklub “(E.W.A.S.K – First Viennese Amateur Swimming Club), with a strong inclination towards German nationalism and the Nazi movement.

… „Long before Hitler there was anti-Semitism – unfortunately. I also felt it very much in sports. And that was also the reason why one said: ”We have to stay on top”. “During the Danube championships ‘Across Vienna’, which I won 13 times, there were always some riots." “The newspapers, in particular ‘Reichspost’ and the Christian Socialist media wrote about me: ‘The Polish Jewess and the Hungarian Jew won the swimming championship ‘Across Vienna’. It is shame for Austria, for Austrian sportsmanship.” Fritzi in an interview 1988

Fritzi was secretary of the swimmers association, because at that time it was not customary to pay fees in sports. “I have a robust disposition, but I was never overly ambitious” she said in the interview with Gabriele Anderl. “I always let the club drag me out of the stables like a horse.” Through sports she was able to travel a lot and in spite of everything also encountered appreciation and esteem. In 1935 she finished her career. Younger girls like Judith Deutsch took over her place as top ranking swimmers.

1939 Fritzi Löwy fled to Milano, where she stayed till May 1944. Due to the increasing risk of being persecuted she escaped on foot to Switzerland and survived in various refugee camps. Many members of her family were murdered, among others three of her sisters, three nieces and two brothers in law.

1947 she expatriated to Australia, however, after two years she returned to Vienna. From then on she lived in a tiny apartment and withdrew more and more until her death in 1994.

The official Austria has completely forgotten about the former swimming champion.

That we know quite a bit about the times, when Fritzi Löwy was on the run and her later life, is due to a coincidence. In the mid 1990s 3 photo albums turned up on a flea market in Vienna and passed on to the collection “Women’s Heritage“ at Vienna University’s historical institute Another part of the sisters’ inheritance was found in Sweden and currently is the property of Vida Bakondy, who is writing her dissertation about Fritzi Löwy.

Author: Gerti Zupanich
Translation: Ulrike Rahmatian

Sources:

Anderl, Gabriele: „Den Antisemiten zum Trotz“, Interview 1988, Falter 16/1994.

Bakondy, Vida: „Durch die Schichten des Vergessens“, in STIMME Nr. 81/2011

Pumhösl, Alois: „Vertrieben, vergessen und zurückgekehrt“, www.exilforschung.ac.at

DÖW: http://www.doew.at/erinnern/biographien/erzaehlte-geschichte/antisemitismus-vor-1938/friederike-fritzi-loewy-du-bist-eine-feige-juedin

Propp, Karen: The Danube Maidens“ in „… mehr als ein Sportverein“,         Studienvlg, 2009

Zilberman, Yaron, Documentary „Watermarks“, 2004, Trailer see http://www.youtube.com/watch?v=NSDUKxMWfKE

Photocredits: Fritzy Löwy, author unknown.

Source: part of inheritance Fritzi Löwy presently in private property of Mrs. Vida Bakondy and with her kind permission

Fritzi Löwy stammte aus einer Familie mit 12 Kindern. Die Mutter war katholisch, konvertierte zum jüdischen Glauben des Vaters. Fritzi kam mit 12 Jahren zu Hakoah. Mit 13 Jahren war sie bereits Jugendmeisterin im Schwimmen, mit 14 ½  (1925) bereits österreichische Meisterin, 1927 stellte sie einen Europarekord über 200 Meter auf. Auch Fritzis Kindheit und Jugend war vom latenten Antisemitismus begleitet.

Der Sportverein Hakoah (Kraft) war 1909 gegründet worden. Einerseits weil zunehmend jüdischen SportlerInnen andere Vereine verweigert wurden. Zum anderen, weil das jüdische Selbstbewusstsein gestärkt werden sollte und dem Stereotyp – Juden seien körperliche Schwächlinge und mieden jede Anstrengung - entgegen gehalten werden sollte. Aus den Reihen der Hakoah stammten viele erfolgreiche österreichische SportlerInnen. Für Mitglieder (5.000 zum Zeitpunkt der Auflösung 1938), SportlerInnen und BesucherInnen der Sportstätten war Hakoah

„… mehr als ein Sportverein“.

Für mich sind die „Danube Maidens“ (co Karen Propp), Schwimmerinnen meist noch im Teenageralter, Heldinnen des Sports in Zeiten des Antisemitismus. Sie mussten vor den Nazis fliehen, lebten fortan in den verschiedensten Ländern der Welt. Kaum eine wollte zurück nach Österreich.

Judith Deutsch, Fritzi löwy und Hedy Bienenfeld sind drei dieser Heldinnen, die ich vorstellen möchte:

Trotz ihrer Erfolge für Österreich war sie als Spitzensportlerin wie die anderen Hakoah Sportler – Fußballer, Ringer, Wasserballer, u.a. – Beschimpfungen und Störaktionen bei den Wettkämpfen ausgesetzt. Die Schwimmerinnen mussten zum Schutz die Ringer um Begleitung ersuchen. Der größte Gegner der HaokahnerInnen war der Erste Wiener Amateurschwimmklub (E.W.A.S.K), der deutschnational und nazistisch ausgerichtet war.

… „Lange vor Hitler war der Antisemitismus da, leider. Ich habe es auch im Sport sehr gefühlt. Und das war eben auch der Grund, warum man gesagt hat: "Wir müssen obenauf bleiben." Bei den Donaumeisterschaften "Quer durch Wien", die ich dreimal gewonnen habe, kam es immer zu irgendwelchen Exzessen...“ Die Zeitungen, überhaupt die "Reichspost" und die christlichsozialen Zeitungen, haben über mich geschrieben: "Die polnische Jüdin und der ungarische Jud haben das 'Quer durch Wien'-Schwimmen gewonnen, eine Schande für Österreich, für den österreichischen Sport". (Fritzi im Interview, 1988).

Fritzi war Sekretärin des Schwimmverbandes, denn Gagen waren damals unüblich beim Sport. „Ich habe eine robuste Natur, war aber nie besonders ehrgeizig“, sagt sie  im Interview mit Gabriele Anderl. „Ich habe mich vom Klub immer wieder wie ein Pferd aus dem Stall ziehen lassen“. Der Sport hat ihr viele Reisen ermöglicht und ihr trotz allem auch Wertschätzung entgegen gebracht. 1935 beendete sie ihre Karriere. Jüngere, wie Judith Deutsch, nahmen ihren Platz als Spitzenschwimmerin ein.

1939 floh Fritzi Löwy nach Mailand, wo sie bis Mai 1944 blieb. Auf Grund der zunehmenden Verfolgungsgefahr flüchtete sie zu Fuß in die Schweiz und überlebte in verschiedenen Flüchtlingslagern. Viele ihrer Familienmitglieder wurden ermordet, unter anderem drei ihrer Schwestern, drei ihrer Nichten und  zwei Schwager. 1947 emigriert sie nach Australien, kehrt aber nach 2 Jahren nach Wien zurück. Fortan lebte sie in einer winzigen Wohnung, zog sich immer mehr zurück, bis sie 1994 starb.

Das offizielle Österreich hat seine einstigen Meisterschwimmerinnen vergessen.

Dass wir relativ viel über Fritzi Löwys Zeiten der Flucht und danach wissen, verdanken wir einem Zufall:  Mitte der 1990er Jahre wurden 3 Fotoalben Löwys auf einem Wiener Flohmarkt entdeckt und an die Sammlung „Frauennachlässe“ am  Institut der Geschichte der Universität übergeben. Ein weiterer Teilnachlass wurde in Schweden gefunden  und ist derzeit Zeit im Besitz von Vida Bakondy, die eine Dissertation über Fritzi Löwy schreibt..

Autorin: Gerti Zupanich

Quellen:

Anderl, Gabriele: „Den Antisemiten zum Trotz“, Interview 1988, Falter 16/1994.

Bakondy, Vida: „Durch die Schichten des Vergessens“, in STIMME Nr. 81/2011

Pumhösl, Alois: „Vertrieben, vergessen und zurückgekehrt“, www.exilforschung.ac.at

DÖW: http://www.doew.at/erinnern/biographien/erzaehlte-geschichte/antisemitismus-vor-1938/friederike-fritzi-loewy-du-bist-eine-feige-juedin

Propp, Karen: The Danube Maidens“ in „… mehr als ein Sportverein“, Studienvlg,2009

Zilberman, Yaron, Doku „Watermarks“, 2004, Trailer siehe http://www.youtube.com/watch?v=NSDUKxMWfKE

Fotocredits: Fritzi Löwy, Urheber unbekannt.

Bildquelle: Teil des Nachlasses von Fritzi Löwy, derzeit in Besitz von Fr. Vida Bakondy mit ihrer freundlichen Bewilligung