Pioneer of the first German Women’s school
Why have I chosen this woman?
Auguste Sprengel is an example for a lady for whom women’s further education is
most important. When she did not get enough support, she went to Berlin where
her educational work was approved.
„There is no liberation of the mankind
without social independence and equality of men and women.“ August Bebel
Education for women
Auguste Sprengel the „Mother of schools for women“, is the headline in a local magazine. Auguste is 56
years old when she starts the first German women’s school in Berlin-Friedenau.
The former headmistress of a school for girls has moved from Waren to Berlin.
Her native town had no longer been willing to support her educational work. In
Berlin, the Prussian capital, she requests an equal curriculum for boys and
girls with ten obligatory years for both. In case girls don’t want to continue
studies, they should have the opportunity to get further education in the new
school for women. In Prussia she works for a reformation of the schools for
girls and women. Here she is at one with the two feminists, Helene Lange and
Gertrud Bäumer. Lange and Bäumer are asked for advice by the Minister of
Education in Berlin 1906. The reform of the educational system for women passes
into law in 1908
Even during her retirement Auguste Sprengel is passionately working for her
idea of a Women’s School.
Educational and social work in Waren
In 1870 in Waren, a secondary school for girls is opened. Auguste
becomes the first qualified female teacher. Nine years later she is the
headmistress. Something extraordinary because until then, only men are regarded
as able to manage girls‘ schools. A woman leadership of a school had been
unthinkable.
The new headmistress starts by enacting new school rules. Besides behavior in
the school house, there are rules for how to keep good relationships between
the teacher and the pupil and the organization of the school. Nine years of
schooling become obligatory.
The curriculum makes sure a broad equal and general education for boys and
girls. Until then girls were mainly trained to become good housewives and
mothers.
For the older women teachers, a center for their retirement is founded.
In 1895, Auguste Sprengel is honored by the Duke of Mecklenburg for her special
service for the country, but the gold medal doesn‘t prevent rejection of
further support of Auguste’s educational work in Waren.
Youth and Childhood
Auguste Friederica Louise is the oldest child of four. The parents
Albert and Marie are of good families. The father is a town judge, lawyer and
member of the National Assembly in Frankfurt 1848. The parents don’t educate
their children differently. Both boys and girls get an excellent education.
From 1852 to 1860 Auguste visits the private school for girls in Waren, and
changes to a bourgeois school for three years, in Rostock. For two more years,
she is trained to become a teacher. She receives practical experience in private
homes. In Hannover, she successfully completes her public teaching exam.
Conclusion
Auguste’s name does not appear in the list of the
pioneers for women’s education.
Yet Auguste Sprengel has left her traces in Waren and Berlin. In
Berlin-Friedenau there was the „Private Auguste Sprengel Lyzeum“. In
Berlin-Lankwitz existed the „Municipal Lyzeum Auguste Sprengel“and a women’s
school.
The first celebrated the 60th year jubilee together with Auguste who
again insisted on a women’s school, but unfortunately, it didn’t come true
because the school had to be closed in 1936 by Nazi order. The second survived
the Second World War.
Auguste dies in Berlin and is buried in Waren where you can find her gravestone
even today.
Literature and links
- Elke Kleinau Hg. Geschichte der Mädchen-und Frauenbildung.
Bd.2.Frankfurt Main 1996.
-
Die Stadtzeitung. Zeitung für bürgerschaftliches Engagement
und Stadtteilkultur. Schöneberg-Friedenau-Steglitz. Ausg. 29. März 2006
Gründerin der ersten deutschen Frauenschule
Warum
ich diese Frau gewählt habe. Für mich ist Auguste Sprengel ein Beispiel für
eine Frau, die sich konsequent für die Frauenbildung einsetzte. Als in ihrer
Heimat die weitere Unterstützung ihrer Erziehungsarbeit verweigert wurde,
suchte sie sich den Ort, wo sie ihre erfolgreiche Mädchen-und Frauenbildung
fortsetzten konnte.
„Es gibt keine Befreiung der Menschheit
ohne die soziale Unabhängigkeit und Gleichstellung der Geschlechter.“
August Bebel
Die „Mutter“ der Frauenschulbewegung
So wird Auguste Sprengel im
Stadtmagazin der Stadt Waren genannt. Auguste ist 56 Jahre alt, als sie in
Berlin-Friedenau die erste deutsche Frauenschule mit Lyzeum eröffnet. In Waren
hatte die ehemalige Schulleiterin einer Mädchenschule keine weitergehende
Unterstützung für ihre Bildungsarbeit gefunden.
Die neue Schule in Berlin-Friedenau wird jungen Frauen eine qualifizierte
Bildung anbieten. Die Frauen sollen, wenn sie sich nicht für ein Studium
vorbereiten wollen, dennoch die Möglichkeit haben, sich weiterzubilden.
Voraussetzung ist eine zehnjährige Schulzeit mit allgemeinbildenden Fächern.
Deshalb setzt sich Auguste für die preußische Mädchenschulreform ein, wie sie
auch von ihren Zeitgenossinnen, Helene
Lange und Gertrud Bäumer, gefordert wird. Diese werden 1906 von der
preußischen Kultusverwaltung gebeten, bei der preußischen Mädchenschulreform
mitzuwirken.
1908 tritt in Preußen die „Neuordnung des höheren Mädchen-Schulwesens“ in
Kraft. Es ist die Reform, die sich die Frauen gewünscht hatten.
Auguste Sprengel setzt sich noch nach ihrer aktiven Lehrtätigkeit mit
Leidenschaft für ihr Projekt „Frauenschulen“ ein.
Frauenbildung und soziale Sicherung
In Augustes Heimatstadt
Waren wird 1870 eine städtische höhere Töchterschule eröffnet. Die junge
Auguste ist die erste examinierte Lehrerin. Bereits 1879 übernimmt sie die
Leitung. Das war neu. Bis dahin waren auch „Höhere Töchterschulen“ unter
männlicher Leitung.
Die neue „Schulvorsteherin“ – der Titel Rektorin war für Frauen nicht
vorgesehen – initiiert den Bau eines neuen Schulhauses und erarbeitet ein neues
Schulgesetz. Darin werden das Verhalten im Schulhaus, der Umgang der Lehrer mit
den Schülerinnen und die Organisation eines Schuljahres geregelt. Für alle
Schülerinnen sind neun Schuljahre verpflichtend.
Nach den neuen Lehrplänen erhalten die Mädchen wie die Jungen eine
Allgemeinbildung. Bis dahin genügte es, die weibliche Jugend auf ein Leben als
Ehefrau und Mutter vorzubereiten.
Für alt gewordene Lehrerinnen gründet sie 1891 ein Feierabendhaus. Hier können
die Frauen wohnen und versorgt werden.
1895 wird Auguste Sprengel mit der Großen Goldmedaille vom Herzog für
„besondere dem Land geleistete Dienste“ geehrt. Als aber Auguste
Weiterbildungskurse für junge Frauen einrichten will, verweigert ihr die
Stadtverwaltung die Unterstützung.
Kindheit und Jugend
Auguste Friederica Luise ist
die älteste von vier Kindern. Die Eltern, Albert und Marie, stammen aus einem
großbürgerlichen Haus. Der Vater ist promovierter Stadtrichter, Rechtsanwalt
und Abgeordneter in der Nationalversammlung 1848 in Frankfurt am Main. In der
Erziehung der vier Kinder wird nicht zwischen Mädchen und Jungen unterschieden.
Alle Kinder erhalten eine gute Schulbildung.
Auguste besucht von 1852 bis 1860 die private Mädchenschule in Waren. Dann
wechselt sie in die dreiklassige bürgerliche Mädchenschule in Rostock. Nach
zwei Jahren beginnt sie eine Ausbildung als Erzieherin.
Die praktische Arbeit führt sie in verschiedene Privathäuser. In Hannover setzt
sie die Ausbildung fort und beendet sie erfolgreich mit der staatlichen
Lehrerinnenprüfung.
Würdigung
Auguste Sprengels Name
erscheint nicht sofort, wenn es sich um die Geschichte der Frauenbildung in
Deutschland handelt. Aber in Waren und in Berlin wird an Auguste erinnert. Hier
ist ihr Traum von einem Lyzeum mit Frauenschule in Teilen verwirklicht worden.
In der Moselstraße in Friedenau befand sich das private „Auguste Sprengel
Lyzeum“. Bei der 60-Jahr-Feier der Schule war Auguste Sprengel anwesend und
wiederholte ihren Wunsch, dass dem Lyzeum eine Frauenschule angeschlossen
würde. Im Stadtteil Lankwitz gab es das städtische „Lyzeum Auguste Sprengel“
mit Frauenschule. Während diese den Zweiten Weltkrieg überlebte, wurde jene,
wie alle anderen Privatschulen, 1936 von der Nazi-Regierung geschlossen.
Auguste Sprengel stirbt in Berlin und wird in Waren beerdigt, wo noch heute ihr
Grabstein zu finden ist.
Literatur und Links
- Elke Kleinau Hg. Geschichte der Mädchen-und Frauenbildung.
Bd.2.Frankfurt Main 1996.
-
Die Stadtzeitung. Zeitung für bürgerschaftliches Engagement
und Stadtteilkultur. Schöneberg-Friedenau-Steglitz. Ausg. 29. März 2006