Angriffsziel Irak - Wie die Medien uns den Krieg verkaufen
von Norman Solomon / Reese Erlich
Buchtip von Arno Ultizsch
In dem vom
Politikwissenschaftler Solomon und dem Auslandskorrespondenten Erlich – beide
US-Bürger – verfassten Buch analysieren die Verfasser die Mitwirkung der
Medien bei der Vorbereitung des Krieges und die Situation im Irak nach den
Sanktionen, die nach dem Golfkrieg 1990 verhängt wurden. Sie beschreiben die
„Freiheit“ der Journalisten, nur das zu schreiben, was den Chefredakteuren
und den führenden Politikern genehm ist. – Also das, was der
Vorbereitung des Krieges dient. Im einzelnen weisen sie nach, dass die Tatsache,
dass der Krieg gegen den Irak geführt wird, längst vor 2002/2003 feststand –
zumindestens seit dem 11. September 2001 – und das obwohl Saddam Hussein überhaupt
nichts mit Osama bin Laden und seiner Al Quaida zu tun hatte.
Ein von Erlich verfasstes Kapitel untersucht die US-Kriegsführung mit
angereicherter Uranmunition im ersten Irak-Krieg. In einem weiteren Beitrag geht
es um die Ölfrage. Erlich zeigt, dass das irakische Öl nur eine untergeordnete
Rolle spielt, dass es vielmehr um strategische Machtfragen, um die Stationierung
von US-Militär im Nahen Osten geht.
Beide Autoren verweisen auf die schlimmen Folgen, die der erste Golfkrieg
bereits für das Volk im Irak hatte und welche – wie wir heute wissen und
ahnen der jetzige Krieg hat.
Im Anhang kommentieren amerikanische Journalisten und Politikwissenschaftler und
andere Autoren die Bushrede vom 7.10.2002, in der die Notwendigkeit des Krieges
„begründet“ wurde und die
Resolution 1441 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 08.11.2002.
Diese ist aber schwierig zu lesen bzw. zu verstehen.
Goldmann Verlag
ISBN: 3442152674
Preis: Euro 7,90