Leben bis Männer

von Thomas Brussig
Buchtip von Werner Toporski

files/Vile Netzwerk/img/lernen/buchempfehlungen/maenner-brussig.jpgBrussig ist für seine scharfzüngig-satirische Auseinandersetzung mit der DDR bekannt ("Helden wie wir", "Am kürzeren Ende der Sonnenallee"). "Leben bis Männer", dessen Titel man erst unter der Lektüre versteht, ist der Monolog eines DDR-Fußballtrainers, der die Mannschaften von Kindesbeinen an betreut. Sich selbst als Übervater und durchaus fürsorglich verstehend, herrscht er ohne Widerspruch und lenkt die ihm Anvertrauten in eine geistige Unfreiheit, die schließlich in einer Katastrophe endet.

Sehr feinfühlig geht Brussig den psychologischen Strukturen einer autoritären Herrschaft nach und schafft keine Schwarz-Weiß-Bilder. Seine Helden bleiben Menschen, und auch jenen Trainer mögen wir belächeln oder verachten, aber er bleibt dabei so menschlich, dass wir uns selber oder Menschen unserer Umgebung in ihm wiederfinden können.

Über dieses Buch würde mich gerade die Meinung unserer Mitstreiter aus Mittweida interessieren. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema Macht und Missbrauch ist aber alles andere als allein DDR-notwendig.

Verlag: Fischer (Tb.)
ISBN: 3596154170
Preis: Euro 10

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