„NS-Täter und Bürger der Bundesrepublik - Das Beispiel des Dr. Gerhard Klopfer“

„NS-Täter und Bürger der Bundesrepublik"

Der junge Historiker Markus Heckmann hat mit seinem sachlich geschriebenen und fundierten Buch auch für uns heute Lebende einen Anstoß zum kritischen Nachdenken gegeben über die immer wiederkehrenden Fragen: “Wie konnte das damals geschehen?-Warum wurden viele Täter des Dritten Reichs nicht oder erst spät zur Rechenschaft gezogen?“
Einer der Herausgeber dieses Buches, Sylvester Lechner schreibt in seinem Vorwort: „Gerhard Klopfer war erstens ein weit überdurchschnittlich bedeutender Funktionär des NS-Staates, ein Schreibtischtäter, aber ein Täter....Klopfer war ein großes Rad im Triebwerk des NS-Staates, antreibend und angetrieben zugleich. Gerhard Klopfer war zweitens ein Mensch voller nur die Pflicht erfüllender Sekundärtugenden, mit deren Hilfe er als Jurist im Umfeld eines Unrechtstaates ebenso funktionstüchtig war wie im Rechtsstaat der Bundesrepublik.“
Wer es, wie ich, kaum fassen kann, dass Klopfer als verantwortlicher Teilnehmer der „Wannseekonferenz“ von 1942, als ehemaliger SS-Gruppenführer und Staatssekretär Martin Bormanns ein angesehener Bürger der Bundesrepublik Deutschland werden konnte, sollte dieses Buch lesen. Zumal auch in anderen europäischen Ländern nach dem Ende diktatorischer Regime ähnliche Probleme bestanden und noch nicht überall zufriedenstellend gelöst sind.

Klemm & Oelschläger, 2010
ISBN 978-3-932577-72-7

Preis 19,80 €

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