"Auf der Suche nach den Regenbogentränen"
von Jorgos Canacakis und Annette Bassfeld-Schepers
Buchtipp von Helga Schlichting
Die beiden Autoren haben einen wunderbaren Weg gefunden, dem Leser zu veranschaulichen, wie mit Trauer und Schmerz umgegangen werden kann. Sie haben ihre Geschichte in Form eines Märchens geschrieben. Es gibt darin ein Trauerviech namens "Tränchen" und ein 10jähriges Mädchen und einen 13jährigen Jungen und eine liebe alte Frau. Diese vier erleben nun unheimlich viel:
Es wird beschrieben, wie jede/jeder mit seinem eigenen Schmerz, der Angst, der Einsamkeit, der Trauer, der Verzweiflung - und vor allem seinen Tränen - umgeht, wie sie sich vorsichtig aneinander heran tasten, sich kennen und lieben lernen, vieles gemeinsam erleben, gegenseitig füreinander da sind, die Liebe der alten Frau und vom Tränchen alles einbettet, das einem warm ums Herz wird, und ihnen vor Augen geführt wird, wie wichtig es ist, seine Tränen fließen zu lassen... Wie wichtig es ist, den anderen in seinem Kummer in den Arm zu nehmen, sich in den Arm nehmen zu lassen... Und dabei geht es nicht nur um die traurigen Tränen - sondern, was ganz wichtig ist und ja oft als "schlecht", "nicht richtig", "das tut man nicht", "das zeigt man nicht"........., auch um Tränen der Wut, des Hasses, des Neides... die sogenannten schlechten Eigenschaften.
Es ist ein Buch für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, denen daraus vorgelesen werden kann.
Es erzeugt viele gute Gefühle, viele neue Gefühle, traurige Gefühle, zeigt einem die Gefühle, mit denen jeder/jede ein Leben lang vertraut umgeht auch mal von einer neuen unbekannten Seite, erlöst und macht letztendlich zufrieden, mit einem dicken Seufzer...
So ging es jedenfalls mir. Auch wenn es ein ernstes Buch ist, mit schönen Phantasiebildern... , es verführt zum "sich-einigeln" und sich einkuscheln und mit sich und dem Buch eins werden...
Verlag: C. Bertelmann-Verlag
ISBN: 3570120406
Preis: Euro 21.--