Ausgabe Nr. 35                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
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Mittelalterliche Klosterbaustelle Gerresheim

                                                                        von Anne Pöttgen



Lebendiges Museum
An vielen Stellen des Landes finden in den Sommermonaten Mittelalterfeste statt. Im Juni diesen Jahres gab es in Gerresheim ein ganz besonderes Fest: ein lebendiges Museum.
Im Stiftsgarten und auf dem Stiftsplatz von St. Margareta wurde demonstriert, wie im Mittelalter gebaut und gelebt wurde. Da lohnte es sich für mich, nicht nur zu schauen sondern auch zu fotografieren. Ausführliche Texte finden Sie unter dem Link im letzten Absatz.
Die „Darsteller“ kamen aus allen Teilen Deutschlands. Sie haben sich auf diversen Museumsveranstaltungen kennen gelernt und tun sich immer wieder zu neuen Themen zusammen. So gab es Ende Juli in Meppen eine Veranstaltung zum Thema Kräuterkunde und am 3. September, am Tag des Denkmals, eine Veranstaltung mit dem Thema „Besiedlung des Bergischen Landes im 13. Jahrhundert“ in Overath im Bergischen Land.

Veranstaltungsort

Stiftsgarten und Stiftsplatz gehören zum Bereich der Basilika St. Margareta in Gerresheim, einem geschichtsträchtigen Vorort von Düsseldorf. Erbaut wurden die Kirche und das Stiftsgebäude der Kanonissen im Anfang des 13. Jahrhunderts. Der Gründungszeitpunkt des Damenstiftes liegt weit davor im geschichtlichen Halbdunkel des frühen Mittelalters.

Die Handwerker

Allen voran der Architectus, Hans-Christoph Lehmann aus Gerresheim, der mit seiner Frau zusammen die Veranstaltung organisierte.
Dazu die Zimmerleute und Tischler, die Steinmetze und Bildhauer, der Schmied, der Pechsieder. Auch die schönen Künste sind vertreten durch den Glasmaler und den Goldschmied. Ganz besonders stolz sind alle darauf, dass ihre Kleidung exakt den Vorbildern aus dem Mittelalter entspricht. Ausführliche Texte finden Sie unter dem Link im letzten Absatz.

Die Edlen


Würdig bewegen sich die Stifter durch die Menschenmenge, fürstlich gekleidet. Die Kanonissen mit den weißen Hauben haben den schattigen Kreuzgang gewählt, es ist heiß im Juni 2006. Sie zeigen die Kunst der Buchmalerei und Buchbinderei, des Teppichstickens, aber auch des Spinnens und Kochens.
An den Nachmittagen wird auch die Kirche mit einbezogen, Stundengebete, „Musik in Frauenklöstern“ und am Sonntag eine kommentierte Vesper mit klösterlichem Gesang des 13. Jahrhunderts „von der Gregorianik bis zur ersten Polyfonie“.
Ein wahrhaft lebendiges Museum, das meinten auch die fast 4.000 Besucher der Veranstaltung am 24. und 25. Juni 2006. Erwähnen möchte ich auch, dass alle „Darsteller“ ehrenamtlich arbeiteten, das Eintrittsgeld von 2 Euro je Person ging an die Bürgerhilfe Gerresheim.

Links
www.klosterbaustelle-gerresheim.de
Die eigens zur Veranstaltung „Mittelalterliche Klosterbaustelle Gerresheim“ eingerichteten Seiten berichten über Gerresheim um 1250, die verschiedenen Handwerksberufe, das klösterliche Leben und die Sachkultur des 13. Jahrhunderts.
Meine Fotos vom Besuch der mittelalterlichen Klosterbaustelle finden Sie unter Gerresheimer Bilder: So sah es aus in Gerresheim.