von Anne Pöttgen
		
		
		Lebendiges Museum
		An vielen Stellen des Landes finden in den Sommermonaten 
		Mittelalterfeste statt. Im Juni diesen Jahres gab es in Gerresheim ein 
		ganz besonderes Fest: ein lebendiges Museum.
		Im Stiftsgarten und auf dem Stiftsplatz von St. Margareta wurde 
		demonstriert, wie im Mittelalter gebaut und gelebt wurde. Da lohnte es 
		sich für mich, nicht nur zu schauen sondern auch zu fotografieren. 
		Ausführliche Texte finden Sie unter dem Link im letzten Absatz.
		Die „Darsteller“ kamen aus allen Teilen Deutschlands. Sie haben sich auf 
		diversen Museumsveranstaltungen kennen gelernt und tun sich immer wieder 
		zu neuen Themen zusammen. So gab es Ende Juli in Meppen eine 
		Veranstaltung zum Thema Kräuterkunde und am 3. September, am Tag des 
		Denkmals, eine Veranstaltung mit dem Thema „Besiedlung des Bergischen 
		Landes im 13. Jahrhundert“ in Overath im Bergischen Land.
		
		Veranstaltungsort
		
		Stiftsgarten und Stiftsplatz gehören zum Bereich der Basilika St. 
		Margareta in Gerresheim, einem geschichtsträchtigen Vorort von 
		Düsseldorf. Erbaut wurden die Kirche und das Stiftsgebäude der 
		Kanonissen im Anfang des 13. Jahrhunderts. Der Gründungszeitpunkt des 
		Damenstiftes liegt weit davor im geschichtlichen Halbdunkel des frühen 
		Mittelalters.
		
		Die Handwerker
		
		Allen voran der Architectus, Hans-Christoph Lehmann aus Gerresheim, der 
		mit seiner Frau zusammen die Veranstaltung organisierte.
		Dazu die Zimmerleute und Tischler, die Steinmetze und Bildhauer, der 
		Schmied, der Pechsieder. Auch die schönen Künste sind vertreten durch 
		den Glasmaler und den Goldschmied. Ganz besonders stolz sind alle 
		darauf, dass ihre Kleidung exakt den Vorbildern aus dem Mittelalter 
		entspricht. Ausführliche Texte finden Sie unter dem Link im letzten 
		Absatz.
		
		Die Edlen
		
		
		Würdig bewegen sich die Stifter durch die Menschenmenge, fürstlich 
		gekleidet. Die Kanonissen mit den weißen Hauben haben den schattigen 
		Kreuzgang gewählt, es ist heiß im Juni 2006. Sie zeigen die Kunst der 
		Buchmalerei und Buchbinderei, des Teppichstickens, aber auch des 
		Spinnens und Kochens. 
		An den Nachmittagen wird auch die Kirche mit einbezogen, Stundengebete, 
		„Musik in Frauenklöstern“ und am Sonntag eine kommentierte Vesper mit 
		klösterlichem Gesang des 13. Jahrhunderts „von der Gregorianik bis zur 
		ersten Polyfonie“. 
		Ein wahrhaft lebendiges Museum, das meinten auch die fast 4.000 Besucher 
		der Veranstaltung am 24. und 25. Juni 2006. Erwähnen möchte ich auch, 
		dass alle „Darsteller“ ehrenamtlich arbeiteten, das Eintrittsgeld von 2 
		Euro je Person ging an die Bürgerhilfe Gerresheim.
		
		Links
		
		www.klosterbaustelle-gerresheim.de
		Die eigens zur Veranstaltung „Mittelalterliche Klosterbaustelle 
		Gerresheim“ eingerichteten Seiten berichten über Gerresheim um 1250, die 
		verschiedenen Handwerksberufe, das klösterliche Leben und die Sachkultur 
		des 13. Jahrhunderts. 
		Meine Fotos vom Besuch der mittelalterlichen Klosterbaustelle finden Sie 
		unter Gerresheimer Bilder: So sah es aus in Gerresheim.