Ausgabe Nr. 35                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
Thema > Regionales >Zeitreise ins Mittelalter
 
>Sitemap >Impressum
 

Zeitreise ins Mittelalter – Augsburg
 

                                                                        von Hildegard Keller


Im Jahre 832 n.Ch. wird die Stadt unter dem Namen Augsburg als Bischofsstadt erwähnt. Auf dem nahen Lechfeld wurden die Ungarn durch Kaiser Otto besiegt. Im 15./16. Jahrhundert wird die Freie Reichsstadt Knotenpunkt der Handelsstraßen. Die Fugger und Welser brachten sie zur wirtschaftlichen Blüte. Und was ist übrig geblieben von der mittelalterlichen Herrlichkeit? Eine Zeitreise eröffnet den LeserInnen ein ausgewähltes Angebot.

Mittelalter erleben

Titelblatt des Drucks „Augsburger Religionsfrieden“
(Quelle: Dateiarchiv Wikimedia Commons, public domain)

Mittelalter konnte man in diesen Tagen in Augsburg hautnah erleben und zwar bis zum Augsburger Friedensfest am 8. August. Auf 6 Bühnen wurden mittelalterliches Handwerk, mittelalterliche Kochkunst, ein mittelalterliches Turnier und anderes in historischen Gewändern in der Innenstadt von Augsburg präsentiert.
Es ist ein erster Schritt auf der Grenze vom Mittelalter in die Neuzeit, als am 8. August 1555 der Religionsfriede in Augsburg zwischen den evangelischen und katholischen Reichsständen beschlossen wurde. Zum ersten Mal wurde aus oft kriegerischem Gegeneinander ein rechtlich abgesichertes Miteinander.
Daher finde es eine gute Idee, die Augsburger Zeitreise ins Mittelalter mit dem Fest der Augsburger, dem 8. August enden zu lassen.


Die Welser-Kuche 
Welser- Kuche heißt das Restaurant im Mittelalterlichen Ambiente in der Maximiliansstraße 83 in Augsburg. Und Mittelalterlich wird auch „getafelt“.
Die Gäste sitzen an großen rohen Holztischen. Ein reichhaltiges Mahl wird von „Knechten und Mägden“ serviert: Honigmet aus einem Kuhhorn eröffnet die Runde.
In handgetöpfertem Tongeschirr wird die lange Reihe der üppigen Speisen aufgetragen. Dabei essen alle gemeinsam aus den Schüsseln. Da als Essbesteck nur ein historisches Stilett zur Verfügung steht und auf Nicht-Einhaltung von Tischbräuchen originelle Strafen folgen, geht es recht lustig zu.

Die Rezepte der Speisen stammen aus dem berühmten Kochbuch der Philippine Welser. Sie hatte 1557 heimlich den Erzherzog II. geheiratet. Die Ehe wurde später legitimiert Die Söhne des Paares trugen den Ruhm der Familie als Bischöfe, kaiserliche Generäle etc. in die weite Welt.


Mittelalterliche Bauwerke  
Ulrichskirche
 Ulrichskirche von Süden
(Quelle: Wikipedia – public domain; Autor: Alois Wuest)

Eher fürs Auge denn für den Magen ist die mittelalterliche Architektur in Augsburg.
Einige Bauwerke, bei denen die Namen Fugger und Welser einmal keine Rolle spielen, stellen sich hier kurz vor.


Stadt der Brunnen und Tore

 
Augsburg, Holzschnitt aus Hartmann Schesdels "Weltchronik", Nürnberg 1493
(Quelle. Wikimpedia, public domain;)


Augsburg wird auch die Stadt der Brunnen und Tore genannt. 100 Brunnen plätschern in Augsburg und beleben die Stadt. Doch die ersten wurden erst an der Schwelle zur Neuzeit (ab 1685) erbaut.
Der Zugang zur alten Reichsstadt Augsburg erfolgte durch zahlreiche Tore. Die während des Mittelalters errichteten Tore änderten durch den Reichtum der Renaissance ihren Charakter. Zunächst zur „Wehr“ gedacht, wurden sie zur „Zier“.
Einige Beispiele:


Links
http://www.pax2005.de/
http://www.augsburger-religionsfrieden.de/
http://www2.augsburg.de/index.php?id=928